Meinung Rehlingers Stern verblasst

Anke Rehlinger
Anke Rehlinger

Absolute Mehrheit für die SPD: Dieses Ergebnis holte Anke Rehlinger im März 2022 im Saarland. Es wirkt heute wie aus einer anderen Welt.

Tatendurstig, kraftvoll, bodenständig und mit der Gabe gesegnet, andere zu begeistern: Mit diesen Eigenschaften eroberte Anke Rehlinger vor zweieinhalb Jahren die Staatskanzlei in Saarbrücken.

Mit Elan ging die neue Ministerpräsidentin ans Werk. Sofort nach ihrem Amtsantritt leitete sie die Rückkehr zur neunjährigen Gymnasialzeit ein, was den Schulfrieden wieder herstellte. Sie strich den Kindergartenbeitrag schrittweise und steckte ein Tablet in jeden Schulranzen. Sie profilierte die Saar-SPD als familienfreundliche, fortschrittliche Partei und sich selbst als möglichen neuen Stern am Firmament der Bundes-SPD.

An anderen Wahlversprechen beißt sich Rehlinger inzwischen die Zähne aus. Sie wollte die Anzahl der Arbeitsplätze im Saarland deutlich erhöhen. Doch Ford schließt sein Werk in Saarlouis, 6000 Arbeitsplätze verschwinden. Beim Getriebehersteller ZF, bei Michelin, Bosch und anderen Automobilzulieferern gehen Tausende weiterer Stellen verloren. Neue Jobs sollten eine Batteriefabrik und eine Chipfabrik bringen. Doch die Ansiedlungen erfolgen später, wenn überhaupt.

Rehlinger versprach schnelles Internet bis zu jeder Milchkanne. Doch der Glasfaserausbau geht mit mehr Murks und Ausbeutung einher als mit Erfolgen. Und wer sich im Saarland eine Solar-Anlage aufs Dach setzt, wartet ewig auf den Anschluss. Von wegen Digitalisierung und Entbürokratisierung.

Die harte Realität hat Rehlinger eingeholt.

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