Fragen und Antworten Reicht eine Impfung für Covid-19-Genesene aus?

Ob Impfausweis aus Papier oder App: Vorgaben müssen erfüllt werden.
Ob Impfausweis aus Papier oder App: Vorgaben müssen erfüllt werden.

Wer eine Corona-Infektion durchgemacht hat, benötigt für den vollständigen Impfschutz nur eine Spritze. Das ist den meisten, die es betrifft, bewusst. Doch drumherum gibt es viele Unklarheiten, etwa zur Wahl des Impfstoffs und zum Nachweis des Impfschutzes. Wichtige Fragen und Antworten dazu im Überblick.

Wann gelten Genesene als vollständig geimpft?
Das ist der Fall, wenn die Covid-19-Erkrankung durch einen positiven PCR-Test belegt ist und eine Impfdosis gegen Sars-CoV-2 verabreicht wurde, heißt es beim Bundesgesundheitsministerium. Diese einmalige Impfung sollte in der Regel ab sechs Monate nach der Genesung in Betracht gezogen werden, rät das Robert-Koch-Institut (RKI).

Mein PCR-Testnachweis ist weg – und nun?
Wer sein Testergebnis nicht mehr hat, könne das erneut bei der durchführenden Stelle anfordern, schreibt das Gesundheitsministerium auf Nachfrage. Das heißt: Man wendet sich an die Arztpraxis oder das Testzentrum, wo der Abstrich vorgenommen wurde. Wer sich noch erinnert, in welchem Labor die Probe ausgewertet wurde, kann auch dort anfragen. Liegt kein PCR-Testergebnis vor, gelten für Genesene dieselben Regeln wie bei Personen, die nie an Covid-19 erkrankt waren: In der Regel sind zwei Impfungen fällig – außer man wird mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft, bei dem eine Dosis ausreicht.

Ist eine zweite Impfung schädlich, wenn ich die Erkrankung – vielleicht auch unbemerkt – durchgemacht habe?
Nein, aber sie ist unnötig.

Warum reicht eigentlich eine Impfung bei Genesenen aus?
Die einmalige Impfung sorgt bei diesen Menschen schon für eine sehr gute Immunantwort. Selbst Genesene, die nur noch ganz wenig Antikörper haben, reagieren auf eine Impfung so stark, dass sie danach so hohe Antikörperwerte haben wie Menschen nach der zweiten Impfung, sagen Experten. Denn nach der Infektion haben sich Gedächtniszellen gebildet, die durch die Impfung wieder aktiviert werden.

Welcher Impfstoff hat für Genesene den besten Effekt?
Bei Genesenen können laut RKI alle zugelassenen Impfstoffe verwendet werden. Welcher Impfstoff den besten Booster-Effekt bietet, ist noch nicht wissenschaftlich geklärt. Vergleichbare Studien dazu gebe es keine, sagt Reinhold Förster.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) am RKI rät inzwischen bei Menschen ohne durchgemachte Corona-Infektion nach einer Impfung mit einem Vektorimpfstoff wie von Astrazeneca, für die zweite Impfung einen mRNA-Impfstoff wie von Moderna oder Biontech zu nutzen. Diese Kombination soll für noch besseren Schutz sorgen. Es ist denkbar, dass sich daraus auch eine Ableitung für Genesene treffen lässt, weil eine zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff bei bereits Geimpften einen deutlich besseren Immunisierungsboost gibt, als eine zweite Impfung mit einem Vektorimpfstoff.

Muss man nach der Genesung mindestens sechs Monate bis zur Impfung warten?
Die Ständige Impfkommission empfiehlt es. Die Sechs-Monats-Frist hat aber offenbar vor allem mit der (momentan immer noch vorhandenen) Impfstoffknappheit zu tun. Aus immunologischer Sicht, heißt es von Fachleuten, könne man eigentlich auch schon nach zwei bis drei Monaten impfen.

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