Diplomatie Ron Prosor neuer Botschafter Israels in Berlin

Ron Prosor ist Sohn eines deutschen Juden aus Berlin.
Ron Prosor ist Sohn eines deutschen Juden aus Berlin.

Der neue israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat am Montag in Berlin sein Amt angetreten.

Der 63-Jährige folgt auf Jeremy Issacharoff, der Israel ab 2017 vertreten hatte. Die Ernennung des profilierten Topdiplomaten Prosor, der bereits Botschafter in Großbritannien und bei der UN für Israel war, gilt als starkes Symbol für die Bedeutung der deutsch-israelischen Beziehungen.

Prosor ist Sohn eines deutschen Juden aus Berlin, der 1933 zusammen mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten ins damalige Palästina floh. Prosors Vater Uri war bereits als Diplomat tätig, unter anderem als Israels Botschafter in Jamaika. Den deutschen Teil seiner Familie beschreibt Prosor, der 1958 in Kfar Saba in Israel geboren wurde, gerne als „preußisch“.

Schon früher in Deutschland tätig

Mit seinem Amtsantritt knüpft Prosor auch an seine frühere Tätigkeit in Deutschland an. Bereits zwischen 1988 und 1992 arbeitete der Diplomat an der israelischen Botschaft in Bonn und pflegte damals auch Verbindungen in die frühere DDR. Prosor war nach Angaben der israelischen Botschaft in Berlin maßgeblich an der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu osteuropäischen Staaten nach dem Fall der Mauer 1989 beteiligt.

Vor seinem Amtsantritt als Botschafter in Berlin leitete Prosor zuletzt das Abba-Eban-Institut für internationale Diplomatie am Interdisziplinären Zentrum Herzliya (IDC) in Israel. Davor war er von 2011 bis 2015 der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen. Von 2007 bis 2011 war er Botschafter in Großbritannien. Zwischen 2004 und 2007 war Prosor Generaldirektor des Außenministeriums und beaufsichtigte Israels Rückzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005.

Zuvor hatte Prosor in jungen Jahren als Offizier der Artilleriedivision der israelischen Streitkräfte den Rang eines Majors erlangt. Er hat einen Masterabschluss in Politikwissenschaften von der Hebräischen Universität Jerusalem.

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