Afghanistan Taliban plündern und verkaufen Kunstschätze

Die Nachricht von der Zerstörung berühmter Buddha-Statuen durch die Taliban ging vor 20 Jahren um die Welt.
Die Nachricht von der Zerstörung berühmter Buddha-Statuen durch die Taliban ging vor 20 Jahren um die Welt.

Die Zerstörung von weltberühmten buddhistischen Statuen durch die Taliban schockierte vor zwei Jahrzehnten die Welt. Nun sollen die Islamisten wieder zugeschlagen haben – allerdings nicht, um zu zerstören, sondern um Geld zu verdienen.

Taliban-Kämpfer sollen historische Kunstschätze in einem Museum in Bamiyan geplündert und verkauft haben. Dies berichtete Radio Azadi am Dienstag unter Berufung auf den afghanischen Archäologen Zamaryali Tarzi. Er leitete die Ausgrabungen eines französische Teams in Bamiyan.

Ähnliches berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf japanische Archäologen, die ebenfalls in Bamiyan arbeiteten. Danach sollen Buddha-Köpfe und andere historische Fundstücke aus den Lagerräumen der Restauratoren gestohlen worden sein.

Das Tal in der Provinz Daikundi ist berühmt für seine gigantischen, in Felsen eingemeißelten Buddha-Statuen aus dem sechsten Jahrhundert. Im März 2001 wurden die buddhistischen Kunstwerke von den Taliban als unislamische „Götzenbilder“ mit Dynamit gesprengt. Neben den Buddhas zerstörten die Taliban auch fast alle buddhistische Kunst im Museum von Kabul.

Japan, Frankreich und andere Länder haben seit 2002 Teile der Anlage in Bamiyan gesichert, Fragmente gesammelt und Teile der Statuen wieder rekonstruiert. Das Tal ist seit 2003 als Weltkulturerbe gelistet. Mitte August hatten die radikalislamistischen Taliban nach 20 Jahren wieder die Macht in Afghanistan übernommen.

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