Corona-Pandemie Wird die Maskenpflicht ausgeweitet?

In NRW gilt schon eine Maskenpflicht im Unterricht.
In NRW gilt schon eine Maskenpflicht im Unterricht.

Angesichts zunehmender Corona-Neuinfektionen in Deutschland mehren sich die Stimmen für eine generelle Maskenpflicht am Arbeitsplatz und in Schulen. Eine bundesweite Obergrenze für private Feiern wird es wohl nicht geben.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte der „Welt am Sonntag“: Viele Unternehmen hätten die Maskenpflicht am Arbeitsplatz schon eingeführt. „Das könnte auf jeden Fall ein Schritt sein, der auch bundesweit verpflichtend wird, jedenfalls wenn damit die Schließung ganzer Branchen verhindert werden könnte.“Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte im Deutschlandfunk, er werde sich für eine einheitliche Maskenpflicht einsetzen. „Wir müssen sogar überlegen, ob wir die Maskenpflicht an einigen Stellen jetzt gerade noch einmal in den nächsten ein, zwei Monaten vielleicht noch verstärken können.“

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) lehnt eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz dagegen klar ab. „Nach allen Statistiken, die ich kenne, fällt nur eine geringe Zahl der Neuansteckungen – rund sechs Prozent – auf den Arbeitsplatz zurück. Ich gehe daher davon aus, dass dieser Bereich gut geregelt ist und es dort wirksame Schutzkonzepte gibt“, sagte Laumann der „Rheinischen Post“ .

Infektionszahlen wie im April

Kramp-Karrenbauer brachte auch eine Ausweitung der Maskenpflicht in Schulen ins Spiel. Wenn das obligatorische Tragen von Masken im Unterricht dazu führe, die Schließung der Schulen zu umgehen, solle man darüber nachdenken, sagte die CDU-Chefin. „Die Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen scheinen nicht so schlecht zu sein.“ NRW hat eine Maskenpflicht im Schulunterricht eingeführt.

Die Corona-Zahlen sind in Deutschland zuletzt wieder angestiegen. Am Samstag meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) erstmals seit April wieder mehr als 2000 Neuinfektionen an einem Tag. Am Sonntag wurden fast 800 Neuinfektionen gemeldet, allerdings schicken am Wochenende nicht alle Behörden ihre Daten ans RKI weiter.

Länder uneins über Obergrenzen

Die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Teilnehmergrenze für private Feiern stößt indes in mehreren Bundesländern auf Widerstand. Zwar befürworten nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur neben Rheinland-Pfalz etwa Berlin, Hamburg, Bremen und Niedersachsen eine einheitliche Obergrenze für Familienfeiern, Geburtstagspartys oder Hochzeiten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Länder wie Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern lehnen diese ab. „Auf den ersten Blick mag eine bundeseinheitliche Lösung vorteilhaft wirken, allerdings verkennt sie die oft innerhalb Deutschlands sehr unterschiedliche Entwicklung des Infektionsgeschehens“, sagte ein Sprecher Landesregierung in Schleswig-Holstein.

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