Meinung Zu wenige Frauen in der Bundeswehr – die Strategie fehlt

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Der Frauenanteil in der Bundeswehr ist noch immer viel zu gering. Um das zu ändern, hat die Truppe noch viel Arbeit vor sich. Es fehlt die Strategie.

Das Problem der Bundeswehr lässt sich gut mit einem Satz der Wehrbeauftragten Eva Högl (SPD) zusammenfassen. „Die Truppe altert und schrumpft immer weiter“, sagte Högl, als sie den aktuellen Wehrbericht vorstellte. Die Bundeswehr braucht deshalb gerade jeden Mann – und jede Frau. Noch immer gibt es dort zu wenige Frauen, der Anteil liegt bei etwas mehr als 13 Prozent. Damit verfehlt die Bundeswehr klar die 20-Prozent-Marke, die als Ziel im Gesetz steht. Um das zu ändern, braucht es endlich eine Strategie.

Moderne Kampagne und Kinderbetreuung

Dass es für die Bundeswehr nicht einfach ist, Frauen anzuwerben, liegt nicht allein an ihr. Es hat auch mit Geschlechterbildern und Rollenklischees in unserer Gesellschaft zu tun. Die Bundeswehr muss mit einer zeitgemäßen Kampagne um Frauen werben und muss sich intensiv damit beschäftigen, wie sie für Frauen zu einem attraktiven Arbeitgeber werden kann. Dazu gehört die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, vor allem auch Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Und es muss klar sein, dass sich keine Soldatin vor Diskriminierung fürchten muss. Das ist nicht selbstverständlich, wie der Wehrbericht zeigt.

Noch nicht mal genug getrennte Duschräume

Als absolutes Minimum muss die Bundeswehr die Sicherheit von Frauen in ihren Reihen gewährleisten. 2023 nahmen die gemeldeten sexuellen Übergriffe in der Bundeswehr zu, Opfer waren meistens Frauen. Aktuell haben nicht mal alle Kasernen getrennte Duschräume. Es gibt noch sehr viel zu tun.

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