Meinung Zufriedenheit im Alltag: Infrastruktur ist ganz entscheidend

Wesentliche Infrastruktur: Dass eine Bushaltestelle oft und regelmäßig angefahren wird, ist für viele Menschen und deren Zufried
Wesentliche Infrastruktur: Dass eine Bushaltestelle oft und regelmäßig angefahren wird, ist für viele Menschen und deren Zufriedenheit wichtig.

Wie lebt es sich in Deutschland – wo sind die Probleme? Ein Bericht für die Regierung enthüllt: An der Infrastruktur darf nicht weiter gespart werden.

Wie gut lebt man wo in Deutschland? Unter diese Überschrift lässt sich das stellen, was die Bundesregierung als Gleichwertigkeitsbericht vorgestellt hat. Dafür wurden die Lebensverhältnisse in den Landkreisen und kreisfreien Städten untersucht. Wie lange braucht man bis zum nächsten Supermarkt? Wie ist das Steueraufkommen? Und findet man noch eine Wohnung? Der Bericht zeigt, dass die Situation wirtschaftlich besser ist, als man denken könnte – aber es gibt ein großes Problem: die Infrastruktur.

Dass der Bus fährt, ist wichtig für die Stimmung

Dass der Bus fährt, dass man einen Arzttermin bekommt und sein Kind guten Gewissens in die nächstgelegene Schule schicken kann, ist wesentlich für die Stimmung im Land. Und da hapert es.

Bei zentralen Punkten wie Wohnen, ärztliche Versorgung oder Schulangebot sind offenbar viele Menschen unzufrieden. Mehr als acht von zehn Befragten gaben an, dass es schwierig sei, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Rund 40 Prozent meinen, es fehlten Krankenhäuser in der Nähe. Mit dem Angebot des öffentlichen Nahverkehrs ist mehr als die Hälfte unzufrieden.

Im Bericht finden sich sowohl objektive Daten als auch subjektive Einschätzungen aus einer Bevölkerungsbefragung. Gleicht man das ab, zeigt sich zwar teilweise, dass die Lage manchmal besser als die Wahrnehmung – wie etwa häufig bei der Sicherheit. Aber dass in vielen Regionen Hausärzte oder Wohnraum fehlen, ist nicht nur ein Gefühl. Die Daten bestätigen das.

Aktuell bastelt die Bundesregierung am vielleicht kniffligsten Haushalt aller Zeiten. Umso wichtiger ist es, die richtigen Prioritäten zu setzen. Die genannten Probleme sind nicht so schnell zu lösen. Oft sind auch die Länder zuständig. Trotzdem muss beim Haushalt jetzt klar sein: An wichtiger Infrastruktur zu sparen, darf nicht die Lösung sein. Der Preis dafür wäre zu hoch.

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