Politik Zur Person: Schäubles Stellvertreter

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sollen sechs Stellvertreter zur Seite stehen. Gewählt wurden die fünf Kandidaten von Union, SPD, FDP, Grünen und Linkspartei. Der AfD-Kandidat Albrecht Glaser fiel dagegen zunächst durch. Hans-Peter Friedrich: Der CSU-Politiker vertritt die Unionsfraktion im Bundestagspräsidium. Der 60-jährige Jurist war von 2011 bis 2013 Bundesinnenminister, nach der Wahl vor vier Jahren kurze Zeit Landwirtschaftsminister. Doch dann trat er vor dem Hintergrund der Kinderpornoaffäre um den früheren SPD-Politiker Sebastian Edathy wegen weitergegebenen Informationen zurück. Thomas Oppermann: Der vormalige sozialdemokratische Fraktionschef war der Wunschkandidat der SPD-Spitze, musste sich aber gegen innerparteiliche Widerstände durchsetzen. Der 63-jährige Jurist war zuvor unter anderem Wissenschaftsminister in Niedersachsen und Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. Im Bundestag sitzt er seit 2005. Wolfgang Kubicki: Der stellvertretende FDP-Vorsitzende ist womöglich ein Vizepräsident auf Abruf. Denn falls es zu einer Koalition aus Union, FDP und Grünen kommt, könnte Kubicki als Minister infrage kommen. Der 65-Jährige machte politisch vor allem in Schleswig-Holstein Karriere, wo er daran mitwirkte, nach der Landtagswahl in Kiel eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen zu bilden. Petra Pau: Die Linken-Abgeordnete ist seit 2006 Bundestagsvizepräsidentin. Damals kam sie als zweite Wahl ins Amt. Denn die Linkspartei hatte zunächst den damaligen Parteichef Lothar Bisky (2013 gestorben) nominiert, der aber keine Mehrheit erhielt. Die 54-Jährige hat seit 1998 stets das Direktmandat in ihrem Berliner Wahlbezirk errungen. Claudia Roth: Die Grünen-Politikerin bekleidet zum zweiten Mal das Amt einer Vizepräsidentin. 2001 und 2002 war Roth Grünen-Vorsitzende, danach stand sie erneut von 2004 bis 2013 an der Spitze der Partei. In den Bundestag zog sie 1998 erstmals ein. Mit klaren Ansagen der streitbaren 62-Jährigen müssen in den nächsten vier Jahren wohl vor allem die AfD-Abgeordneten rechnen.

x