Rheinland-Pfalz AfD attackiert Bähr wegen Geheimhaltungspolitik

«Mainz». In der Debatte um die umstrittene Wahl des SPD-Politikers Marc Jan Eumann zum neuen Direktor der Landesmedienanstalt (LMK) sieht sich nun Albrecht Bähr mit Rücktrittforderungen der AfD konfrontiert. Bähr ist Vorsitzender der 42-köpfigen Versammlung der Medienanstalt, die für die Wahl des Direktors zuständig ist.

Wie berichtet, hatte es für die Suche nach einem neuen Direktor keine Ausschreibung gegeben. Stattdessen hatte die Versammlung eine Findungskommission eingesetzt. Geleitet wurde sie von Bähr; wer die weiteren Kommissionsmitglieder sind, wird bis heute geheim gehalten. Die Findungskommission hatte als einzigen Kandidaten Eumann zur Wahl vorgeschlagen, zwei andere Bewerbungen berücksichtigte sie nicht. Joachim Paul, stellvertretender Vorsitzender der AfD-Landtagsfraktion, fordert gestern, hinsichtlich der Zusammensetzung der Findungskommission, die bislang eine medienpolitische Dunkelkammer gewesen sei, müsse nun Transparenz hergestellt werden: „Wer war Mitglied, welche Landtagsabgeordneten waren beteiligt?“ Angesichts des intransparenten Wirkens der Kommission müsse man sich fragen, „ob Medien-Kleriker Bähr zukünftig der richtige Mann für Bewerbungs- und Auswahlverfahren ist“, sagte Paul. Im Fall Eumann habe er sich als Erfüllungsgehilfe der SPD erwiesen und die gebotene Professionalität vermissen lassen. Er habe damit der Medienanstalt geschadet und sollte seine Position zur Verfügung stellen. Albrecht Bähr ist pfälzischer Landesdiakoniepfarrer, in der Versammlung vertritt er die Liga der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege Rheinland-Pfalz. Seit Juni 2011 ist er Vorsitzender der Versammlung.

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