Rheinland-Pfalz Aufräumen in Framersheim

Framersheim (lrs). Umgekippte Bäume werden zersägt, heruntergefallene Dachziegel ersetzt: Im rheinhessischen Framersheim sind die Aufräumarbeiten am Tag zwei nach dem heftigen Unwetter gestern weitergegangen.

Die Hilfsbereitschaft der Menschen sei nach wie vor sehr groß, berichtet Ortsbürgermeister Ulrich Armbrüster. Auch Nachbargemeinden hätten ihre Unterstützung angeboten. Im ganzen Ort seien Dachdecker und Zimmerleute mit Reparaturen beschäftigt. Nach und nach werden die Folgen des Unwetters beseitigt. Ein heftiger Gewittersturm – eine Fallböe oder ein Tornado – war am Dienstagabend durch den 1600-Einwohner-Ort gezogen und hatte rund 100 Häuser beschädigt. Der Schaden geht in die Millionen. Es gab aber glücklicherweise nur einige Leichtverletzte bei ersten Aufräumarbeiten. In der Nacht zum Donnerstag hätten Rettungskräfte einen einsturzgefährdeten Giebel sichern und abtragen müssen, sagte Armbrüster. Etwa 30 bis 40 Helfer seien bis in die Nacht damit beschäftigt gewesen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) vermutet aufgrund der klimatischen Bedingungen am Dienstagabend eher eine Fallböe als Ursache. Diese entstehe, wenn „kalte Luft in einem Gewitter nach unten fällt, auf den Boden trifft und sich dort in lineare Richtung ausbreitet“. Die Windgeschwindigkeiten durch die fallende kalte Luft könnten bis zu 200 Stundenkilometer erreichen. Tornados seien dagegen stark rotierende Luftwirbel mit horizontaler Drehachse. Oft sei eine Art Trichter oder Wolkenschlauch sichtbar. Das Schadenspotenzial von Fallböen sei häufig sogar größer als das von Tornados, da meist eine größere Flächen betroffen sei, sagte der DWD-Meteorologe Christian Herold.

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