afghanische Ortskräfte RHEINPFALZ Plus Artikel Aus dem alten Leben geflohen: Weil er der Freiheit diente

Wegen seiner Arbeit für die Ausländer erhielt er Drohanrufe von den Taliban: Ahmad, der heute in Rheinland-Pfalz lebt.
Wegen seiner Arbeit für die Ausländer erhielt er Drohanrufe von den Taliban: Ahmad, der heute in Rheinland-Pfalz lebt.

Afghanen, die für westliche Organisationen arbeiteten, müssen jetzt in ihrem Land das Schlimmste befürchten. Dies ist die Geschichte eines Mannes, der an die Verheißung einer neuen Zukunft glaubte – und schon vor Jahren floh, weil er daheim nicht mehr sicher war.

Überall sein Name. Auf den unzähligen Dokumenten, geziert mit militärischen Wappen: Usaf, Isaf, Nato. Auf dem Ausweis der GIZ, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.

Überall sein Gesicht. Auf unzähligen Gruppenfotos in die Kameras lächelnder Armee-Offiziere, Amerikaner stehen da, Afghanen, auch mal ein Pole, ein Franzose, ein Rumäne, ein Australier. Er breitet das alles aus bei unserem Treffen an seinem Wohnort in Rheinland-Pfalz, der hier nicht verraten werden soll.

Bloß nicht sein Name in der Zeitung. Er bangt um seine Familie in Kabul. Es heißt, die Taliban gehen mit Listen von Haus zu Haus. Es heißt, sie suchen die „Kollaborateure“ der „Besatzer“ aus dem Westen. Und dass sie mit Repressalien für deren Familien drohen. Wir einigen uns auf Ahmad, einen Allerweltsnamen.

Sein Name, tausendfach gedruckt

Dass Ahmad (auf unserem Foto von hinten) ein „Kollaborateur“ war, das können die Taliban noch heute nachlesen. Tausendfach, sagt er. Denn zusammen mit den Namen von Nato-Offizieren, afghanischen Offizieren und Beamten des afghanischen Verteidigungsministeriums steht sein Name als Mitautor in mehreren militärischen Logistik-Regelwerken, gedruckt in einer Auflage von jeweils mehreren Tausend Exemplaren, die praktisch in jeder afghanischen Militäreinheit gebraucht wurden. Dort liegen sie jetzt noch, zur Lektüre bereit für die Islamisten, die binnen weniger Tage die afghanische Armee hinweggefegt haben. Und die auf diese Weise alles geerbt haben: Nato-Waffen, Dokumente, modernste Aufklärungstechnologien, mit denen man Handys verfolgen, Gesichter biometrisch erkennen kann. „Die sind jetzt die bestausgerüstete Terrorgruppe der Welt“, sagt Ahmad bitter.

Im Stress ergraut

Für unser Treffen hat Ahmad Kaffee gekocht, die Kaffeetassen verlieren sich bald in den Fotos und den Dokumenten, die er auf dem Tisch ausbreitet. Ein 37-Jähriger, Jeans, Levis-T-Shirt, einige modisch blonde Strähnen im dunklen Haar. Dass in seinem akkurat geschnittenen Bart schon ein paar graue Stellen sind, habe wohl mit den vergangenen Jahren zu tun, vermutet er. Mit dem Stress, der Angespanntheit, den Sorgen.

Ahmad

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