Rheinland-Pfalz Autofahrer suchen lieber Schleichwege

«Ludwigshafen/Frankenthal.» 50.000 Autos rollen sonst über das B9-Teilstück zwischen Ludwigshafen und Frankenthal, das seit Montag wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat deshalb eine weiträumige Umleitung ausgeschildert. Viele Fahrer probieren ihr Glück aber lieber auf Schleichwegen. Doch auch die sind verstopft.

„Am Montag war es das reinste Chaos“, bilanziert ein Sprecher der Autobahnpolizeistation in Ruchheim. Viele Autofahrer seien von der Baustelle und der Sperrung der Abfahrt von der A650 auf die B9 überrascht gewesen. Die Folge: Der Verkehr auf der rechten Spur bremste bis auf Schritttempo herunter. Dann versuchten viele Fahrer einfach, die nächste Abfahrt in Ruchheim zu nehmen. Doch wegen der Masse der Fahrzeuge staute sich der Verkehr auf der Autobahn zurück. Dabei kam es zu rund zehn kleineren Auffahrunfällen. Die vom LBM geplante Umleitung über die A61 und die A6 hat sich aus Sicht der Polizei nicht bewährt. Laut Polizei versuchen die Pendler, durch das Stadtgebiet zu fahren. Besonders betroffen sind neben Ruchheim auch Oggersheim und der Ludwigshafener Norden. Die Ruchheimer Ortsvorsteherin Heike Scharfenberger (SPD) berichtet, sie habe schon am Montag den Ludwigshafener Verkehrsdezernenten Klaus Dillinger (CDU) darum gebeten, die Ampeln an den Auf- und Abfahrten zur A650 in Betrieb zu nehmen: „Damit der Verkehr geregelt abfließen kann.“ Für den Leiter der Frankenthaler Polizeiinspektion, Thomas Lebkücher, sind die Auswirkungen der Baustelle bei Oggersheim mit Blick auf die Gesamtgemengelage „keine Überraschung“. Parallel werde auf der A6 und der A650 gearbeitet, die A61 Richtung Norden sei auch ohne Baustelle immer „zum Bersten“ voll. Dass sich an der Gesamtsituation während der Bauzeit etwas grundlegend ändert, glaubt Lebkücher daher nicht. Er und seine Kollegen hoffen, dass die Arbeiten tatsächlich wie vom LBM geplant bis zum 12. Juni beendet werden.

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