Rheinland-Pfalz Busausflug: Verein weist Vorwurf zurück

«Zweibrücken/Kleinblittersdorf.»Von wegen Katastrophentourismus: „Die Pinkelpause in Kleinblittersdorf war schon lange vereinbart. Deshalb sind wir hingefahren − und nicht, um uns Ruinen anzuschauen.“ Mit diesen Worten trat der Historische Verein Zweibrücken gestern dem Vorwurf entgegen, er habe den saarländischen Ort aus Sensationslust angesteuert (die RHEINPFALZ berichtete).

Die Zweibrücker Seniorengruppe machte bundesweite Schlagzeilen, nachdem die Saarbrücker Polizei ihr in einem Polizeibericht „Katastrophentourismus“ vorgeworfen hatte. Eine Anwohnerin hatte der Polizei berichtet, die Gruppe habe nur in Kleinblittersdorf gestoppt, um sich das Ausmaß der Schäden anzusehen, die ein schweres Unwetter in der Nacht zum Freitag im Saarland angerichtet hatte. Wie die Polizei der RHEINPFALZ gestern erklärte, hatte sie die Angaben der verärgerten Frau ungeprüft übernommen. Die Meldung hatte bundesweit für Empörung gesorgt. Nach den Angaben des Vereins befand sich die 35-köpfige Gruppe jedoch nicht auf einer Kaffeefahrt in Richtung Eifel, sondern machte einen selbst organisierten Ausflug ins Krumme Elsass. Nachdem die Gesellschaft die Reiseleiterin in Saarbrücken aufgelesen hatte, habe man, wie schon lange vereinbart, für eine halbe Stunde an einer Bäckerei in Kleinblittersdorf gestoppt. Es sei die letztmögliche Pinkelpause vor der Mittagsrast in Sarre-Union gewesen. Der Vereinsvorsitzende wusste nach eigenen Worten nichts von den Unwetterschäden, deren Beseitigung sich hinziehen wird. Der Zweibrücker Fahrer habe keinesfalls Sperrungen beiseitegeräumt, um ins Zentrum zu gelangen, betonte der Verein. Diesen Vorwurf aus dem Pressebericht nahm die Polizei gestern gegenüber der RHEINPFALZ zurück: Wer die Sperrungen wegräumte, sei nicht mehr festzustellen; etliche Autofahrer seien ebenfalls durch Kleinblittersdorf gefahren.

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