Landtagswahl 2021 CDU-Spitzenkandidat Baldauf präsentiert erstes Expertenteam

CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf.
CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf.

CDU-Spitzenkandidat Christian Baldauf will mit Expertenteams aus Praktikern und Wissenschaftlern in den Landtagswahlkampf ziehen. Die Bildung eines sogenannten Schattenkabinetts schließt er derzeit aus.

Baldauf tritt bei der Wahl am 14. März kommenden Jahres an, um Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) im Amt abzulösen. Öffentliche Überlegungen über Personalbesetzungen in einer möglicherweise CDU-geführten Landesregierung werde es erst geben, „wenn das Fell des Bären zu verteilen ist“, so der CDU-Herausforderer. Er wolle stattdessen mit insgesamt sieben Expertenteams, denen auch parteilose Fachleute angehören werden, neue Wege gehen, kündigte der CDU-Spitzenkandidat am Montag vor der Presse in Mainz an.

Als erstes Expertenteam stellte Baldauf seine Berater und Ideengeber für den Bereich Umwelt und Natur vor. Dabei deutete er dennoch eine konkrete Personalie an, sollte die CDU im März stärkste Partei und er Ministerpräsident werden: Der Biologe und Hochschullehrer Michael Rademacher würde in der Staatskanzlei im Rang eines Staatssekretärs Leiter einer neu zu schaffenden Steuerungsstelle „Bioökonomie“ werden. Eine solche Schaltstelle hatte Baldauf bereits beim jüngsten Landesparteitag der CDU angekündigt. Die Staatskanzlei solle „Herzkammer“ einer Politik werden, die den Umweltschutz mit der Erhaltung des Wohlstands im Land in Einklang bringe.

„Kiebitz allein rettet uns nicht“

Rademacher ist Professor für Biodiversität und Ökologie an der Technischen Hochschule Bingen. Zuvor hat er nach eigenen Angaben viele Jahre lang in führender Position in der Unternehmensgruppe HeidelbergCement im Bereich Umweltschutz gearbeitet. Klimaschutz und Artenvielfalt müssten künftig im Mittelpunkt der Politik stehen, sagte Rademacher. Deshalb gehörten alle Interessengruppen an einen Tisch. Dazu zähle unter anderem auch die Landwirtschaft. „Der Schutz des Kiebitz allein rettet uns nicht“, so Rademacher wörtlich.

Ähnlich äußerte sich Magdalena Zelder. Die Landwirtin aus Wittlich gehört ebenfalls zum Expertenteam Umwelt. In der Diskussion über Naturschutz seien zu sehr Fronten aufgebaut worden, sagte sie. Künftig gehe es darum, Verbraucher, Landwirte, den Lebensmittelhandel und die Politik an einen Tisch zu bekommen.

Klimaschutzprämie für den Wald

Ebenfalls aus der Landwirtschaft kommt Rita Lanius-Heck. Sie betreibt in Oberwesel unter anderem eine ökologische Milchwirtschaft. Außerdem ist sie Präsidentin des Landfrauenverbands Rheinland-Nassau. Lanius-Heck forderte mehr Unterstützung des Landes für die regionale Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Darüber werde in Rheinland-Pfalz viel geredet, es werde aber wenig dafür getan.

Außerdem in Baldaufs Beraterteam Natur und Umwelt: der frühere Forstbeamte und Wittlicher CDU-Bürgermeister Joachim Rodenkirch. Er machte sich für eine Klimaschutzprämie stark. Sie sollte seiner Ansicht nach gestaffelt nach der Waldfläche an Waldbesitzer gezahlt werden. Dies fördere Investitionen in einen auch unter den Bedingungen des Klimawandels zukunftssicheren Wald. Vom Wald hingen in Rheinland-Pfalz 50.000 Arbeitsplätze ab. Die Umsätze lägen bei acht Milliarden Euro jährlich.

Magdalena Zelder.
Magdalena Zelder.
Michael Rademacher.
Michael Rademacher.
Joachim Rodenkirch.
Joachim Rodenkirch.
Rita Lanius-Heck.
Rita Lanius-Heck.
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