Südwest Dreyer: Politiker haben «einen zu schlechten Ruf»

Sondersitzung Landtag Rheinland-Pfalz
Die zurückgetretene Ministerpräsidentin Malu Dreyer bricht eine Lanze für den Poltiker-Beruf. Archivfoto

Malu Dreyer steht nach ihrem Rücktritt vor einem Erholungsurlaub. Zuvor bricht sie noch eine Lanze für den Beruf des Politikers.

Mainz (dpa/lrs) - Politiker und Politikerinnen haben nach Ansicht der zurückgetretenen rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer «einen zu schlechten Ruf». «Ich kenne nur Menschen um mich herum im politischen Geschäft, die wahnsinnig viel arbeiten», sagte die SPD-Politikerin dem Radiosender RPR1 am ersten Tag nach ihrem Rücktritt in Mainz. Es sei schade, dass Menschen dies teilweise gar nicht sähen. Dreyer appellierte an die Bürger: «Sucht den Kontakt zu Politikern und Politikerinnen, erfahrt sie einfach auch mal, weil es tatsächlich so ist, dass alle sich anstrengen, um für das Land etwas Gutes zu erreichen.» 

Es gebe zwar auch in der Politik schwarze Schafe. «Aber die Mehrheit der Politikerinnen und Politiker sind mit dem ehrlichen Anliegen unterwegs, viel zu tun für die Menschen», betonte Dreyer, die nach 22 Jahren in der Regierung zurückgetreten ist, weil ihr die Kraft für die Aufgaben ausgehe. 

«In welchem Beruf ist es so, dass man alle paar Jahre gewählt werden muss, um dieses Amt auch weiter ausführen zu können?», sagte Dreyer. «Es ist auf der einen Seite ein riesiger Vertrauensbeweis von den Menschen, wenn man wiedergewählt wird, und auf der anderen Seite ist es eben auch ein Ansporn für alle, wirklich etwas zu bewegen.» Sie selbst habe viel Wertschätzung erfahren und sich darüber immer sehr gefreut, sagte die 63-Jährige. Jetzt werde sie zunächst ein paar Wochen Urlaub machen. 

 

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