Rheinland-Pfalz Edelmetall für edle Gewächse

NEUSTADT. Ihre glanzvolle Erfolgsbilanz bei der jüngsten Runde der Landeswein- und -sektprämierung haben pfälzische Winzer gestern im Neustadter Saalbau gefeiert. Mit 6885 Medaillen gingen über zwei Fünftel aller Preismünzen, welche die Landwirtschaftskammer bei ihrem Wettbewerb für Erzeugnisse von Weingütern und Genossenschaften verliehen hat, in die Pfalz. 42 der 425 erfolgreichen Betriebe aus dieser Region wurden für ihre hervorragenden Gesamtleistungen besonders geehrt.

Den Großen Staatsehrenpreis – die höchste Auszeichnung, die das Land im Weinbau zu vergeben hat – errangen zwei Betriebe aus der Südpfalz: das Wein- und Sekthaus Schreieck in Maikammer und das Weingut Karl Pfaffmann Erben in Walsheim. Überreicht wurden die Urkunden von Weinbauminister Volker Wissing, Kammerpräsident Norbert Schindler und der Pfälzischen Weinkönigin Anastasia Kronauer. Um einen Großen Staatsehrenpreis zu erhalten, muss ein Wettbewerbsteilnehmer innerhalb von zehn Jahren zum fünften Mal Leistungen erbringen, die einen Staatsehrenpreis verdienen. Über einen solchen können sich diesmal 26 Pfälzer Betriebe freuen. 14 weitere wurden mit Ehrenpreisen für ihre beeindruckenden Ergebnisse belohnt. Viele der Beglückwünschten zählten oft schon bei vorangegangenen Prämierungen zur Bestenriege. Der Neustadter Weinbauamtsleiter Thomas Weihl stellte aber auch einige „Debütanten“ darin vor. Ein bemerkenswerter „Dreifach-Erfolg“ ist dem Deidesheimer Weingut Julius Ferdinand Kimich gelungen. Es erhielt nicht nur ein weiteres Mal einen Staatsehrenpreis, sondern konnte zudem bei der Siegerweinkür besonders glänzen: Bei der Wahl der besten unter den schon mit Gold „geadelten“ gebietstypischen Pfälzer Weinen (wir berichteten bereits) gewann der traditionsreiche Familienbetrieb in der Kategorie „Riesling trocken“ und wurde dort außerdem Zweiter. „Das ist schon eine Ehre, und auch für uns überraschend, sogar zwei vordere Plätze belegt zu haben – bei so vielen guten Weinen“, sagte Juniorchef Matthias Arnold, der im Keller des auf Riesling spezialisierten Weingutes verantwortlich zeichnet. Landesweit waren zwischen September 2015 und Juli dieses Jahres 19.863 Weine und Sekte zur Prämierung eingereicht worden – rund 2000 mehr als im Vorjahr, was einen neuen Rekord bedeutet, wie Schindler hervorhob. Der „tolle Jahrgang 2015“ habe dafür beste Voraussetzungen geboten. Im Weinbauamt Neustadt wurden 7889 Bewerbungen aus dem Weinanbaugebiet Pfalz von neutralen Sachverständigen verdeckt probiert und bewertet. Für 1357 Weine und Sekte vergaben sie die Goldene Kammerpreismünze, für 3396 Silber und für 2132 Bronze. Info Über die Wein- und Sektprämierung informiert die Landwirtschaftskammer im Internet unter www.praemierung-rlp.de oder www.lwk-rlp.de. Dort können auch gezielt Ergebnisse und Infos zu den Betrieben abgerufen werden.|rö

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