Rheinland-Pfalz Gegen Pfleger wird in Mainz ermittelt

«MÜNCHEN/LUDWIGSHAFEN.» Ein wegen Mordverdachts in München inhaftierter Hilfspfleger hat möglicherweise eine Serie von Straftaten in ganz Deutschland begangen. In Rheinland-Pfalz soll er in Gerolsheim (Kreis Bad Dürkheim) und im Kreis Mainz-Bingen für kurze Zeit gearbeitet haben. Ermittlungen laufen hierzulande allerdings nur im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit im Kreis Mainz-Bingen.

Wie gestern auf der Seite „Zeitgeschehen“ berichtet, steht der 36-jährige Pfleger in Verdacht, in München einen von ihm betreuten Rentner in dessen Wohnung mit einer Insulinspritze ermordet und das Opfer bestohlen zu haben. Bislang hat die Polizei bundesweit 20 weitere Personen ermittelt, um die sich der Tatverdächtige jeweils für eine kurze Zeit kümmerte. Vier dieser Betreuten wurden nach seiner Arbeitsaufnahme wegen eines teilweise lebensbedrohlichen Zustandes ins Krankenhaus eingeliefert, eine weitere Person verstarb wenige Tage nach der Ankunft des 36-Jährigen. Gegen den Mann laufen nach Angaben der Münchner Polizei mehrere Ermittlungsverfahren, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Der aus Polen stammende Hilfspfleger wurde von in Deutschland ansässigen Agenturen in die Familien der Pflegebedürftigen vermittelt. In der Pfalz war er für kurze Zeit in Gerolsheim beschäftigt. Weder Ortsbürgermeister Erich Weyer noch dem Vorsitzenden des Krankenpflegevereins ist dazu etwas zu Ohren gekommen. Beamte des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen wurden von ihren Münchner Kollegen bisher nicht um Ermittlungen gebeten. Aus München hieß es, im Falle Gerolsheim seien keine Auffälligkeiten bekannt geworden. Dagegen bestätigte das Mainzer Polizeipräsidium, dass es im Auftrag der Münchner Kollegen wegen Diebstahls ermittle: Der 36-Jährige sei bei einer älteren Pflegeperson im Kreis Mainz-Bingen beschäftigt gewesen. Nach wenigen Tagen sei er nicht mehr zur Arbeit erschienen. Einige Tage später sei die Pflegeperson verstorben. „Mögliche Zusammenhänge sind nun Gegenstand der Ermittlungen“, teilte die Mainzer Polizei mit. Der 36-Jährige war laut der Münchner Polizei mindestens seit 2008 in England und Deutschland als ungelernte Pflegekraft tätig. Bislang sind in Deutschland 20 von ihm betreute Personen bekannt. Die Ermittler bitten um Hinweise, wo der stark übergewichtige Grzegorz Stanislaw Wolstajn noch tätig war. Meist sei die Beschäftigung vorzeitig beendet worden, und zwar wegen mangelndem Engagement oder unangemessenem Verhalten. Hinweise werden an die Münchner Polizei unter Telefon 089/29100 erbeten.

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