Rheinland-Pfalz Hausärzteverband warnt vor Panik: „Patienten sind auch zwischen den Jahren versorgt“

Hausärzte rechnen mit Warteschlangen, nicht mit einem „Kollaps“.
Hausärzte rechnen mit Warteschlangen, nicht mit einem »Kollaps«.

Zwischen Weihnachten und Neujahr bleiben auch in Rheinland-Pfalz viele Hausarzt- und Facharztpraxen geschlossen. Die Vorsitzende des Hausärzteverbands gibt Tipps, wie Patienten am besten in der Zeit vorgehen.

„Rennen Sie nicht einfach zur Notaufnahme des Krankenhauses“, sagte die Vorsitzende des Hausärzteverbands Rheinland-Pfalz, Barbara Römer, am Freitagnachmittag auf Anfrage der RHEINPFALZ. Der Landesverband beteilige sich nicht am bundesweiten Aufruf von Virchowbund und Medi zum Streik „zwischen den Jahren“. Dennoch werden Römer zufolge viele Hausarztpraxen von Weihnachten bis zum Jahresanfang – wie im vergangenen Jahr auch – geschlossen sein. „Aber eben nicht weil sie streiken, sondern weil die Praxisteams schlichtweg total erschöpft sind und einfach eine Pause brauchen.“ Ab Januar warte die nächste große Herausforderung mit dem Start der Influenza-Saison auf die Allgemeinmediziner. Wie viele Praxen in der Zeit eine Auszeit nehmen, wisse sie nicht, sagte Römer. Ein Melderegister dazu gebe es nicht – weder innerhalb des Verbands noch bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Bei der KV müssten nur Praxis-Schließungen länger als eine Woche angemeldet werden.

Römer empfiehlt Patienten in dieser Zeit dringend, nicht automatisch in die Notfallambulanzen der Krankenhäuser zu gehen, um diese nicht zu überlasten. Bei grippalen Infekten etwa helfe der Dienst der Bereitschaftsarztpraxen unter Telefon 116 117 – „also immer dann, wenn ich ansonsten zum Hausarzt gehen würde“ – in einer „akuten Krise“ dagegen zum Beispiel bei starken Brustschmerzen, Atemnot und hohem Fieber der Rettungsdienst unter der Nummer 112. Dort werde jeweils die weitere Vorgehensweise entschieden. Römer rechnet im Ärztlichen Bereitschaftsdienst mit Warteschlangen, aber nicht mit einem „Kollaps“ des ganzen Systems.

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