Südwest Im Saarland leben wieder mehr als eine Million Menschen

Saarschleife
Die Saarschleife, aufgenommen vom Aussichtspunkt »Cloef«.

Das Saarland hat eine wichtige Marke geknackt. In dem Bundesland leben laut jüngstem Zensus wieder mehr als eine Million Menschen. Und das hat Auswirkungen auf den Haushalt.

Saarbrücken (dpa/lrs) - Das Saarland hat den Sprung über die Ein-Million-Einwohner-Marke wieder geschafft. Laut Zensus 2022 lebten zum Stichtag 15. Mai 2022 im Saarland 1.006.870 Menschen, wie das Statistische Landesamt Saarland am Dienstag in Saarbrücken mitteilte. Dies seien 7247 Menschen mehr als beim letzten Zensus 2011 (plus 0,7 Prozent). Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) hat bereits öfter erklärt, wieder mehr als eine Million Einwohner im Saarland zählen zu wollen.

Dabei sei es ihr stets darum gegangen, «mit dieser einen Million ein politisches und ein positives Zukunftsbild für dieses Land zeichnen zu wollen», sagte Rehlinger vor Journalisten. Das Überschreiten der einen Million bedeute für das Saarland «Aufwind und Motivation». Bei den Bemühungen, den demografischen Wandel umzukehren, dürfe aber nicht nachgelassen werden. 2011 sei erstmals beim Zensus die eine Million unterschritten worden, sagte sie.

Finanzminister Jakob von Weizsäcker (SPD) ging davon aus, dass mit den höheren Einwohnerzahlen für 2024 im Rahmen des Länderfinanzausgleichs rund 200 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen werden. Davon entfielen über den kommunalen Finanzausgleich 30 Millionen Euro auf die kommunale Ebene, sagte er. Das Saarland zähle 1,8 Prozent mehr Einwohner «als wir dachten», sagte er mit Blick auf die Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage des 2011er-Zensus.

Das zusätzliche Geld verschaffe dem Saarland «ein bisschen mehr Luft» und «mehr Raum für politische Gestaltungen», sagte Rehlinger. Es heiße aber nicht, «dass wenn wir mehr bekommen, dass wir gleich mehr haben zum Ausgeben. Denn die nächsten Jahre werden von Konsolidierung geprägt sein».

Das Landesamt teilte auf Grundlage des aktuellen Zensus weiter mit, der Anteil der Frauen habe zum Stichtag im Saarland bei 50,9 Prozent gelegen. Der Ausländeranteil an der saarländischen Bevölkerung betrug zum Stichtag 13 Prozent. Damit liege das Saarland genau im Bundesdurchschnitt, hieß es in der Mitteilung.

Die größten Städte im Saarland waren im Mai 2022 die Landeshauptstadt Saarbrücken mit rund 180.000, die Kreisstadt Neunkirchen mit 47.000 und die Kreisstadt Homburg mit 43.000 Einwohnern. Zu den kleinsten Gemeinden zählten die Gemeinden Oberthal, zu der rund 6000 Einwohner zählten, sowie Gersheim mit rund 6200 und Weiskirchen mit rund 6600 Einwohnern.

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