Rheinland-Pfalz Landwirte: Äcker sind kein Hundeklo

Hinweisschild an einem Feldrand.
Hinweisschild an einem Feldrand.

«Mainz.» Landwirte in Rheinland-Pfalz wehren sich gegen Hundekot auf ihren Wiesen und Feldern. Sie warnen insbesondere vor Keimen in Lebensmitteln und einer Verunreinigung von Futtermittel.

Viele Hundehalter seien sich der Folgen von Hundekot auf Ackerflächen nicht bewusst, sagte ein Sprecher des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd. „Es besteht Aufklärungsbedarf.“ Der Hundekot sei ein hygienisches Problem, warnen die Landwirte. Er enthalte Keime, die Lebensmittel wie Salat, aber auch Getreide belasteten. Außerdem fürchten die Landwirte, dass der Kot Futtermittel verunreinigt. Im schlimmsten Fall könne er zu Fehlgeburten bei trächtigen Rindern führen. Davor warnen auch die Parasitologen des Friedrich-Loeffler-Instituts in Braunschweig: Der Kot könne nicht nur Salmonellen, sondern auch den Erreger Neospora caninum enthalten. Nach Erkenntnissen der Wissenschaftler wird der Parasit durch den Hund übertragen. In trächtigen Rindern greife er den Fötus und die Fruchthülle an. Oft komme es zu Fehlgeburten. Überleben die jungen Kälber, seien sie lebenslang mit dem Parasiten infiziert. Mit Flyern im Internet und Schildern am Feldrand wollen die Landwirte Hundehalter über die Gefahren des Hundekots aufklären. Auch rund um Mainz ist die Problematik ein Dauerthema. Landwirte hatten dort gemeinsam mit der Stadt rund 90 Schilder aufgestellt, darunter auch solche, auf denen Hundehalter gebeten werden, ihre Hunde nicht auf die Felder laufen zu lassen. Aber das fruchte wenig, bedauert Willi Enders, Vorsitzender der rund 160 Mainzer Stadtbauern. „Die Leute denken: „Es ist ein freies Feld“ – und sammeln den Kot nicht ein.“ Enders richtet an Hundehalter deutliche Forderungen: „Hunde anleinen und bitte auf dem Weg bleiben.“ Auch die Stadt Frankenthal hatte unlängst appelliert, Hunde auf landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht frei laufen zu lassen.

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