Rheinland-Pfalz Mülheim-Kärlich: Kühlturm-Abriss verzögert sich

Seit 2004 läuft der Abriss des 1988 abgeschalteten Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich.
Seit 2004 läuft der Abriss des 1988 abgeschalteten Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich.

«Mülheim-Kärlich.» Der Abriss des Kühlturms am stillgelegten Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich verschiebt sich erneut. „Das beginnt frühestens Mitte November“, sagte AKW-Sprecherin Dagmar Butz. Nicht ausgeschlossen seien auch ein noch späterer Starttermin sowie eine winterbedingte Unterbrechung.

Trotz der Verzögerungen halte der Energiekonzern RWE am Plan fest, den Turm nahe Koblenz bis Ende 2018 abzureißen – dafür gebe es Zeitpuffer. Ursprünglich sollten die Arbeiten im August losgehen, später wurde Oktober als Starttermin genannt. Mit 162 Metern ist der Kühlturm höher als der Kölner Dom. Grund für die erneute Verschiebung sind laut Butz Verzögerungen beim Aufbau zweier sogenannter Gittermastbühnen, die als Bauaufzüge bis ganz nach oben reichen sollen, und beim Bau der Spezialmaschine, die den Turm von oben spiralförmig abtragen soll. Die tonnenschwere Abrissmaschine werde als Prototyp eigens für das AKW Mülheim-Kärlich montiert. Im Inneren des Kühlturms habe ein Bagger bereits eine Konstruktion mit Betonständern abgebrochen, die mit den Turmmauern nicht verbunden gewesen sei. Auch rund 70 Seecontainer sind laut Butz schon am Boden als Splitterschutzwand aufeinander gestapelt worden. Der 1300-Megawatt-Reaktor war 1988 nach nur 13-monatigem Betrieb für immer vom Netz gegangen – nach einer Verfügung des Bundesverwaltungsgerichts. Bei den Planungen war die Erdbebengefahr nicht ausreichend berücksichtigt worden. Der Abriss der Anlage läuft bereits seit 2004 und dauert voraussichtlich noch weitere zehn Jahre.

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