Südwest Ministerin Eder: Verleihen Naturschutz vor Ort neues Gesicht

Katrin Eder: Größte strukturelle Veränderung seit Jahrzehnten
Eder: »Naturschutz vor Ort ein neues Gesicht verleihen«. (Archivfoto)

Die erste von bis zu zwölf geplanten Naturschutzstationen in Rheinland-Pfalz startet. Ziel sind lokale Lösungen für die Klima- und Artenkrise. Was ist dafür nötig?

Falkenstein (dpa/lrs) - Landesumweltministerin Katrin Eder hat die erste Modell-Naturschutzstation in Rheinland-Pfalz vorgestellt und damit den Startschuss für die «größte Umstrukturierung des Naturschutzes» im Land gegeben. Die bis zu zwölf Stationen sollen ab 2026 sukzessiv aufgebaut werden und lokal den Arten- und Klimaschutz stärken, wie die Grünen-Politikerin in Falkenstein (Donnersbergkreis) sagte. Das Projekt soll den Naturschutz dezentralisieren und den Artenrückgang mit regionalen Lösungen angehen.

Die erste Station im Haus der Artenvielfalt in Neustadt/Weinstraße betreut die Landkreise Bad Dürkheim, Donnersberg und Neustadt/Weinstraße. Trägerin ist der forschende Naturschutzverein Pollichia, der von Eder einen Förderbescheid über 502.573 Euro entgegennahm. Damit soll der Verein den Austausch zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Kommunen vor Ort fördern. Eine zweite Station im Norden ist in Planung.

«Naturschutz vor Ort ein neues Gesicht verleihen»

Eder betonte, Klima- und Artenkrise würden sich gegenseitig bedingen und müssten deshalb gemeinsam bewältigt werden. Nötig seien passgenaue Lösungen. «Mit unserem Vorhaben, in Rheinland-Pfalz landesweit Naturschutzstationen zu etablieren, die jeweils zwei bis drei Landkreise betreuen, streben wir die größte strukturelle Veränderung der vergangenen Jahrzehnte im rheinland-pfälzischen Naturschutz an und richten ihn langfristig dezentral aus», sagte Eder einer Mitteilung zufolge. Es gehe auch darum, «Naturschutz vor Ort ein neues Gesicht zu verleihen».

Für den Präsidenten des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, sind die Stationen eine «Chance für eine flächendeckende Umsetzung» eines gemeinschaftlichen Naturschutzes. «Klar muss allerdings immer sein, dass Landwirte und Winzer auch mit Naturschutz Geld verdienen müssen», unterstrich er. Sonst seien alle Bemühungen zum Scheitern verurteilt.

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