Südwest Rentenversicherung sieht steigenden Bedarf an Rehas

Long Covid - Rehabilitation gegen Corona-Langzeitfolgen
Der Bedarf an Rehabilitationen steigt. Aber Post-Covid-Rehas werden weniger. (Foto-Illustration)

Immer mehr Arbeitnehmer brauchen eine Reha. Der Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen.

Speyer/Mainz (dpa/lrs) - Rückenschmerzen, Depressionen oder Post-Covid: Der Bedarf der Rheinland-Pfälzer an Rehabilitationen ist nach Darstellung der Deutschen Rentenversicherung stark gestiegen. Die Zahl der Reha-Anträge habe 2023 im Jahresvergleich um mehr als zehn Prozent zugelegt - auf 56.820. Dies seien auch 2,9 Prozent mehr gewesen als im letzten Vor-Corona-Jahr 2019. 

«Dies zeigt, dass der durch die Pandemie bedingte Rückgang inzwischen mehr als ausgeglichen ist und sich Arbeitnehmende auf längere Lebensarbeitszeiten, den Fachkräftemangel und eine sich verändernde Arbeitswelt einstellen», sagte der Sprecher der DRV Rheinland-Pfalz, Hans-Georg Arnold im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Bei der Post-Covid-Reha habe sich eine Trendwende gezeigt: Die Zahlen gingen nach deutlichen Zunahmen zwischen 2020 und 2022 deutlich auf 325 Fälle zurück. 

Geburtenstarke Jahrgänge brauchen im vorgerückten Alter häufg eine Reha

Die Zahl der Anträge auf eine medizinische Reha ist 2023 um 5,4 Prozent auf 42.373 gestiegen. Die Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben seien um 27,5 Prozent
auf 14.447 Anträge gewachsen. «Dies zeigt, dass die geburtenstarken Jahrgänge nicht 
nur ins Rentenalter kommen, sondern im vorgerückten Alter häufig eine Reha benötigen», sagte Arnold.

Orthopädische und psychische Erkrankungen sind die häufigsten Diagnosen für eine medizinische Reha. Die Zahl der Reha-Leistungen wegen psychischer Krankheiten ist im Vergleich zu vor zehn Jahren um 16 Prozent gestiegen.

Versicherte können ihre Wunschklinik angeben 

Das Durchschnittsalter der Menschen in einer Reha lag im vergangenen Jahr bei 51,6 Jahren bei den Frauen und bei 52,8 Jahren bei den Männern. Am ältesten sind Patientinnen und Patienten in der Onkologie mit gut 62 Jahren und der Kardiologie mit mehr als 55 Jahren im Durchschnitt. Am jüngsten sind Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen (im Schnitt gut 43 Jahre).

Die Versicherten können seit Juli 2023 ihre Wunschklinik schon im Reha-Antrag benennen, wie Arnold berichtete. Fast zwei Drittel hätten davon auch Gebrauch gemacht. Die DRV-eigenen Kliniken sind in Bad Salzig, Bad Kreuznach, Bruchweiler und Eußerthal (Landkreis Südliche Weinstraße).

Die Anträge auf eine Reha von Kindern sind nach einem Rückgang im Jahr 2022 wieder gestiegen. Für 1.376 Jungen und Mädchen wurde eine Reha beantragt und für 1.002 auch bewilligt. 

 

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