Rheinland-Pfalz SPD-Vorsitz: Bätzing-Lichtenthäler soll Lewentz nachfolgen

Führt seit 2021 die Fraktion im Landtag: Sabine Bätzing-Lichtenthäler.
Führt seit 2021 die Fraktion im Landtag: Sabine Bätzing-Lichtenthäler.

Die Entscheidung, das Amt des Ministerpräsidenten und den Parteivorsitz in getrennten Händen zu belassen, war die vielleicht größte Überraschung am Mittwoch in Mainz, nachdem Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ihren Rücktritt erklärt hatte. Nun soll Sabine Bätzing-Lichtenthäler (49), seit 2021 Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, im November Parteichefin und damit Nachfolgerin von Roger Lewentz werden, während Alexander Schweitzer in die Staatskanzlei einzieht.

Sie wird die erste Frau in diesem Amt sein. Im Herbst 2023 ist Bätzing-Lichtenthäler mit 86,5 Prozent zur stellvertretenden Landeschefin gewählt worden, im Bundesvorstand der SPD ist sie ebenfalls. Die 49-Jährige aus dem Westerwald gehörte bisher in die Riege potenzieller Dreyer-Nachfolger. Als Fraktionschefin ist sie beliebt, ihr wird ein guter Führungsstil bescheinigt. Wer sie im kleinen Kreis erlebt, hat in den vergangenen Jahren einen Wandel erlebt. Früher arbeitete sie sich vor allem an der politischen Konkurrenz ab, inzwischen ist ihr Themenspektrum breiter, sie wirkt offener, authentischer. Geht es um ihre Reden im Plenum, so ist sie doch sehr stark auf den Kampf gegen rechts fokussiert. Sehr viele aktuelle Debatten der vergangenen Monate bestückte die SPD mit diesem Thema.

In die Mainzer Landespolitik kam Bätzing-Lichtenthäler 2014. Malu Dreyer holte sie als Gesundheitsministerin in ihr Kabinett. Dort wurde Bätzing-Lichtenthäler später von der Corona-Pandemie überrollt. Es gab damals durchaus aus den eigenen Reihen Kritik an ihrem Krisenmanagement, allerdings nur hinter vorgehaltener Hand. Von 2002 bis 2014 war Bätzing-Lichtenthäler Bundestagsabgeordnete, in ihrer Zeit als Drogenbeauftragte war sie bundesweit wahrnehmbar. Seit 2016 ist sie Landtagsabgeordnete. Sabine Bätzing-Lichtenthäler ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.

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