Rheinland-Pfalz Trinkwasser bleibt belastet

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Koblenz (lrs/swz). Seit mehr als einer Woche müssen Zehntausende Menschen im Norden von Rheinland-Pfalz regelmäßig ihr Leitungswasser abkochen. Ursache ist eine Belastung mit Bakterien der Art Escherichia coli (E. coli).

Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz stuft die aktuelle Trinkwasserverunreinigung im Landkreis Ahrweiler als außergewöhnlichen Fall ein. Jährlich registriere die Behörde gerade mal 25 Grenzwertüberschreitungen mit E.coli-Bakterien an den etwa 20.000 Messstellen in ganz Rheinland-Pfalz, sagte eine Sprecherin gestern in Koblenz. Meistens seien aber vergleichsweise wenige Menschen von einer solchen Verunreinigung betroffen. In Bad Neuenahr-Ahrweiler und der benachbarten Gemeinde Grafschaft müssen Zehntausende Menschen seit über einer Woche ihr Wasser zum Essen, Trinken und zum Zähneputzen abkochen, weil es mit E.Coli-Bakterien belastet ist. Auch bis gestern Abend hatte die Verwaltung des Landkreises Ahrweiler noch keine Entwarnung geben können. In drei Proben seien weiterhin die Grenzwerte überschritten. Die Empfehlung der Kreisverwaltung, Trinkwasser abzukochen, wird erst aufgehoben, wenn in drei Probenserien in Folge die Grenzwerte nicht überschritten werden. Manche E.-coli-Bakterien können Infektionen oder Durchfall verursachen. Im betroffenen Gebiet gab es nach Angaben der Kreisverwaltung bislang keine Häufung entsprechender Krankheiten. Als wahrscheinliche Ursache wurde heftiger Regen in der Region ausgemacht, der womöglich Jauche von Feldern in den Belüftungsschacht einer Hauptleitung spülte. Das sei auch der Grund, warum so viele Menschen davon betroffen seien, sagte die Sprecherin des Landesuntersuchungsamtes. Der Schacht sei freigepumpt, gereinigt, desinfiziert und abgedichtet worden. Das Trinkwasser stammt von einem Hochbehälter im benachbarten Wachtberg in Nordrhein-Westfalen und gelangt von dort über eine zwölf Kilometer lange Leitung nach Bad Neuenahr-Ahrweiler und zur Gemeinde Grafschaft. Nach Angaben der Gemeinde Wachtberg ist das Trinkwasser in der Kommune selbst unbelastet. In den Monaten Juli und August waren in der Gegend aber Rekord-Niederschläge verzeichnet worden, die nun als wahrscheinliche Ursache für die Verunreinigung gelten.

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