Rheinland-Pfalz Wasserstoffstudie: CDU sieht „neue Offenheit“

Der Ausbau von Photovoltaik ist eine Möglichkeit, mehr Strom klimafreundlich herzustellen.
Der Ausbau von Photovoltaik ist eine Möglichkeit, mehr Strom klimafreundlich herzustellen.

Eine „ehrliche Bestandsaufnahme“ sei die Wasserstoffstudie, die die Landesregierung vorgelegt hat. Die Umsetzung stehe aber auf einem anderen Blatt. Das sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Martin Brandl. Kritik kommt von den Freien Wählern.

Die am Wochenanfang vorgelegte Wasserstoffstudie prognostiziert, dass Rheinland-Pfalz im Jahr 2045 mehr als 46 Milliarden Kilowattstunden Strom (aktuell rund 29) und 22 Milliarden Kilowattstunden Wasserstoff benötigt. Beides soll klimaneutral erzeugt werden.

Zeit ungenutzt verstrichen

Schon im Jahr 2030 soll der Stromverbrauch in Rheinland-Pfalz bilanziell zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen gedeckt werden. Das ist das Ziel der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP. Dazu sagt der Pfälzer CDU-Politiker Brandl: „Jeder, der eins und eins zusammenzählen kann, weiß, dass das nicht erreichbar ist.“ Seit der Verabschiedung des Klimaschutzgesetzes vor acht Jahren sei viel Zeit ungenutzt verstrichen. Beim Wasserstoff entstehen nach seinen Worten neue Abhängigkeiten. Der größte Teil des Bedarfs soll durch Importe unter anderem aus Nahost und Nordafrika gedeckt werden.

Der Fraktionschef der Freien Wähler, Joachim Streit, kritisiert, die Studie gebe keine Auskunft, wie viel fossile Energie in welchem Jahr durch Wasserstoff ersetzt werde. Es werde mit Zielvorgaben der Jahre 2035 und 2040 gespielt, wenn diese Regierung nicht mehr im Amt sei. Stephan Wefelscheid, Parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler, verweist darauf, dass selbst in Spanien neben Solarstrom auch Atomstrom für die Herstellung von Wasserstoff genutzt werde. Darüber habe sich der Wirtschaftsausschuss des Landtags vor Ort informiert.

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