Rheinland-Pfalz Weihnachten 2020: Das würden Politiker ihren Gegnern schenken

Christian Baldauf (CDU) würde Ministerpräsident Dreyer einen „Gutschein für sie und ihren Mann für einen Wochenendaufenthalt in
Christian Baldauf (CDU) würde Ministerpräsident Dreyer einen »Gutschein für sie und ihren Mann für einen Wochenendaufenthalt in einem schönen rheinland-pfälzischen Hotel« schenken.

Die SPD zieht mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer in den Wahlkampf. Ihr Herausforderer bei der Landtagswahl am 14. März ist Christian Baldauf, der CDU-Landtagsfraktionsvorsitzende. Die FDP schickt Staatssekretärin Daniela Schmitt ins Rennen, die Grünen die Integrations-, Familien- und designierte Umweltministerin Anne Spiegel. Aber bevor der Wahlkampf Anfang 2021 richtig losgeht: Was würden sie und andere Landespolitiker ihren politischen Gegnern und Herausforderern Weihnachten 2020 schenken? Die Ergebnisse einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur:

Anne Spiegel würde Christian Baldauf ein Buch schenken. „Es gibt viele gute Bücher, die sich mit der Klimakrise beschäftigen und uns klar machen, dass wir das Ruder schnell rumreißen müssen“, sagte die Grünen-Politikerin. „So ein Buch würde ich Christian Baldauf schenken, damit ihm klar wird, dass wir nicht mehr viel Zeit haben.“ Denn: „Die nächsten fünf Jahre werden entscheidend sein in der Frage, ob wir die Klimakrise noch in den Griff kriegen. Wenn wir jetzt nicht Ruder rumreißen, werden sogenannte Kipppunkte kommen und es für einiges schon zu spät sein.“

Ein Kompass „täte gut“

Die FDP-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Daniela Schmitt, würde Baldauf und Spiegel beschenken. „Herrn Baldauf würde ich einen Kompass und einen Echoloten schenken. Denn eine klare Richtung und etwas mehr Tiefgang täten an mancher Stelle gut“, sagte die Wirtschaftsstaatssekretärin. „Frau Spiegel würde ich gerne eine Traktorfahrt in der Eifel schenken. Vom Traktor aus kann man wunderbar die Realitäten im ländlichen Raum erleben und sieht gleichzeitig den wunderbaren Reiz unserer Tourismusregionen.“

Kulturminister Konrad Wolf (SPD) würde Monika Grütters (CDU) beschenken, die Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Und zwar mit einer Eintrittskarte für das Mainzer Gutenberg-Museum. „Der Besuch hilft vielleicht, dass der Bund nicht nur die Machbarkeitsstudie mitfinanziert, sondern auch in der Trägerschaft des zukünftigen Museums mit einsteigt.“ Die Kosten für die Studie werden auf 250.000 Euro geschätzt, für den Neubau sind etwa 50 Millionen Euro veranschlagt. Er soll 2026 eröffnet werden.

Ein Wochenende im Hotel

Baldauf würde Ministerpräsident Dreyer einen „Gutschein für sie und ihren Mann für einen Wochenendaufenthalt in einem schönen rheinland-pfälzischen Hotel“ schenken. „Nicht zuletzt für Hotellerie und Gastronomie bedeuten die Corona-Beschränkungen existenzgefährdende Verluste“, sagte der CDU-Spitzenkandidat. Er ermuntere alle, „zu Weihnachten Gutscheine zu verschenken.“ Denn: „Das hilft in der Not und schenkt Freude für die Zeit danach.“

Der AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Michael Frisch, würde allen politischen Mitbewerbern einen großen Karton „mit vielen kleinen Päckchen“ schenken. „Päckchen mit Herzensnahrung für 2021: Klugheit, Toleranz, Respekt, Offenheit, Kompromissfähigkeit, Humor. Regelmäßig einzunehmen, in erhöhter Dosis vor Ausschuss- und Plenarsitzungen des Landtags“, erklärte Frisch. „Damit Demokratie im nächsten Jahr besser funktioniert als bisher.“

„Mut und Hoffnung“

In Zeiten der Pandemie setzen mehrere Landespolitiker bei der Frage vor allem auf gute Wünsche. Die Ministerpräsidentin sagt mit Blick auf Corona: „In diesem Jahr würde ich jedem, egal ob Freund oder politischer Rivale, gerne schenken, wenn ich es könnte: Gesundheit. Da ich das nicht verschenken kann, wünsche ich es allen von Herzen.“

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) würde gerne gleich drei nicht-materielle Dinge verschenken und zwar „egal ob Herausforderern oder Unterstützern“: Gesundheit, Mut und Hoffnung. „Darüber hinaus wünsche ich mir und anderen, dass wir die durchaus positiven Lehren aus der Pandemie für den Zusammenhalt und das Achten auf den Nächsten auch im kommenden Jahr mit seinen großen Herausforderungen nicht aus den Augen verlieren.“

„Zeit schenken“

Bildungsministerin Stefanie Hubig appelliert an die Menschlichkeit. „Ich wünsche unseren politischen Herausforderern Umsicht und Besonnenheit“, sagt die SPD-Politikerin. „Wir befinden uns in einer Pandemie, die keine Parteipolitik kennt, und die von allen fordert, dass wir verantwortungsvoll mit der Situation umgehen.“

FDP-Generalsekretär Volker Wissing setzt auf Durchatmen und Nachdenken: „Meine politischen Wettbewerber sind in einer ähnlichen Situation wie ich und unterliegen vergleichbarem Druck. Wenn ich könnte, würde ich ihm oder ihr selbstbestimmte Zeit schenken“, sagte der rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Verkehrsminister. „Denn es ist auch für die Politik gut, wenn man etwas Abstand nimmt und die Dinge auch mal aus einer gewissen Distanz auf sich wirken lässt. Es hilft, die Dinge klarer zu sehen.“

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