Rheinland-Pfalz Mäharbeiten als Insektenkiller: Neue Technik im Testversuch
Um den Tod kleiner Tiere in einem ungleichen Kampf gegen die Technik geht es hier tatsächlich – am Straßenrand bei Nanstätten im Rhein-Lahn-Kreis, zehn Autominuten von der Loreley entfernt. Der ungewöhnliche Mäheinsatz ist Teil eines Pilotprojekts. „Es gibt zwei neue Mähwerke, die an den Straßenrändern bei den Mäharbeiten weniger Insekten töten sollen. Ein Teil unserer Untersuchung ist, ob wirklich mehr Insekten überleben“, erzählt der Biogeowissenschaftler Niklas Hein vom Institut für Integrierte Naturwissenschaften der Uni Koblenz. Für ihn ist der Forschungseinsatz am Straßenrand Teil seiner Doktorarbeit.
Insektensterben klar erkennbar
Der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM), der das Projekt finanziert, setze damit einen Teil des Koalitionsvertrags der Mainzer Ampel-Regierung von SPD, Grünen und FDP um, berichtet Regina Nick, Leiterin der Fachgruppe Umwelt und Landespflege beim LBM. Ein Blick in diesen Koalitionsvertrag zeigt: Der Landesbetrieb Mobilität und die Obere Naturschutzbehörde – deren Interessen naturgemäß eher auseinandergehen – werden zur Zusammenarbeit aufgefordert, um mehr „naturnahe Verkehrsbegleitflächen“ zu schaffen.
Auf den Straßenrand angewendet, stehen also die Fragen im Raum: Wie lassen sich beim Mähen Naturschutz und Verkehrssicherheit verbinden? Geht das überhaupt? Und was kostet das? Eine Antwort soll der im Juli gestartete Mähtest im Rhein-Lahn-Kreis geben – auf 30 gleich großen Versuchsflächen in 30 unterschiedlichen Lagen, die den Mäh-Alltag einer Straßenmeisterei repräsentieren sollen.
Die Rahmenbedingungen des Zielkonflikts Verkehrssicherheit/Naturschutz sind einigermaßen klar. Auf der einen Seite steht das Insektensterben, das sich im Sommer jeder selbst herleiten kann: Es kleben viel weniger Insekten tot an den Windschutzscheiben als noch vor 20, 30 Jahren. Studien belegen diese Entwicklung. Biologen aus Krefeld konnten nach langjähriger Feldforschung 2017 nachweisen, dass die Biomasse (also die Menge) der Insekten, die ihnen an 60 Orten vor allem im Rheinland in die Netze flogen, innerhalb von 27 Jahren um etwa drei Viertel zurückgegangen war.
Das berichtet die Insektenkundlerin Maura Haas-Renninger, die sich am Naturkundemuseum Stuttgart mit dem Insektensterben und dem Nutzen der Insekten für die Umwelt befasst. Haas-Renninger schrieb Anfang Mai in einer Publikation für das Museum außerdem, beim Mähen von Grünflächen würden 60 bis 88 Prozent aller Insekten getötet. Keine erfreulichen Werte.
Zweimal im Jahr wird gemäht
Am Straßenrand geht es aber eben auch um die Sicherheit. Autofahrer müssen Markierungen und Katzenaugen, Schilder, Kreuzungen und Abbiegungen gut und rechtzeitig erkennen können. Und die Mäharbeiten sollen effizient und wirtschaftlich vonstattengehen.
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