Interview RHEINPFALZ Plus Artikel Sandra Hüller: „Operngläser sind übergriffig“

Sandra Hüller im Dolby Theatre in Los Angeles. Ihr Film „Anatomie eines Falls“, für den sie als beste Hauptdarstellerin nominier
Sandra Hüller im Dolby Theatre in Los Angeles. Ihr Film »Anatomie eines Falls«, für den sie als beste Hauptdarstellerin nominiert war, gewann einen Oscar.

Mit gleich zwei Oscar-prämierten Filmen ist Sandra Hüller gerade mitten in Hollywood angekommen. Sozialisiert wurde die Schauspielerin im Osten. Im Interview spricht sie über die Scham nach dem Mauerfall, das Ende des Kapitalismus und peinliche Sätze im US-Fernsehen. Von Daniel Benedict

Sandra Hüllers neuer Film spielt in den letzten Tagen der DDR. „Zwei zu eins“ erzählt von der Vernichtung ostdeutscher Banknoten in der Wendezeit, bei der eine Handvoll schlauer DDR-Bürger ein Vermögen machen. In Berlin erzählt uns die 46-Jährige, wie es ist, den Hamlet im Theater zu spielen, wie sie als Kind die letzten Tage der DDR erlebt hat und warum sie jetzt auch das Ende des Kapitalismus erwartet.

Frau Hüller, wenn Sie eine Figur wie den Hamlet spielen – gucken Sie sich dann vorher an, wie Kollegen ihn gespielt haben? Haben Sie zum Beispiel Lars Eidingers Hamlet gesehen oder den Stummfilm mit Asta Nielsen?
Für Asta Nielsen habe ich eine Ausnahme gemacht, einfach um zu sehen, ob es eine Rolle spielt, dass man einen weiblichen Körper hat. Und das tut es eben nicht. Die lange Liste der weiblichen Schauspielerinnen, die Hamlet gespielt haben, hat mich auch beruhigt – genauso wie eine Aussage von Angela Winkler. Die hat gesagt, dass sie als Hamlet keine Frau und auch keinen Mann gespielt hat, sondern ein Kind von Eltern. Das war der Schlüssel.

Ich hatte zum Spaß ein altes Opernglas dabei. Und als ich es in der Hand hatte, habe ich es sofort wieder eingesteckt, weil es sich übergriffig anfühlte. Ist es das?
Ja! Ja! Das finde ich total übergriffig. Das Theater ist auf diesen Abstand angelegt. Beim Film gibt es Nahaufnahmen, auf der Bühne spielt man über die Distanz. Also drückt man sich anders aus als mit dem Gesicht, das die Leute sich dann genau angucken wollen. Es ist auch immer gewöhnungsbedürftig, wenn auf der Bühne mit der Kamera und Projektionen gearbeitet wird. Und bei Operngläsern habe ich das Gefühl: Die Leute kommen mir nah, ohne dass ich einen Einfluss darauf habe.

Vor zehn Jahren haben Sie gesagt, dass Ihr eigentlicher Arbeitsplatz das Theater ist – und Filme immer nur etwas obendrauf. Gilt das immer noch?


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