Wirtschaft RHEINPFALZ Plus Artikel Sicherheit für Verbraucher: Was das Pirmasenser PFI testet und untersucht

Lederteile werden hier im Chemischen Labor auf schädliches Chrom VI getestet.
Lederteile werden hier im Chemischen Labor auf schädliches Chrom VI getestet.

Hier wird geschnippelt, getunkt, gestoßen oder gezogen. Was Labore und Prüfstellen des Pirmasenser Prüf- und Forschungsinstitutes (PFI) testen, soll Gebrauchsgegenstände sicher machen. Und auch Lieferketten verbessern.

Phtalate in Plüschspielzeug, Nickel in Schmuck, Chrom VI in Lederschuhen, PFAS in Teflonpfannen. Eine Kehrseite unseres Konsums offenbart das Schnellwarnsystem der Europäischen Union. Freitags werden dort im Internet Wochenberichte veröffentlicht, lange Listen von Produkten mit Schadstoffen und Sicherheitsmängeln. Einige lagen zuvor auf Prüftischen im Pirmasenser PFI. Denn in dessen Laboren werden Materialien und Produkte physikalisch, chemisch und mikrobiologisch analysiert – für Hersteller, Händler, Behörden, Verbraucherschützer. Etwa 50.000 Prüfungen finden im Jahr bei ihnen statt, schätzt PFI-Leiterin Kerstin Schulte. Getestet werden kann fast alles, von Kleidung und Schuhen über Lebensmitteldosen bis zum Fahrradsattel.

Dienstleistungen tragen auch die Forschung

Die Prüfungen sind ein Schwerpunkt im Dienstleistungsbereich am PFI; Zertifizierungen, weltweite Wareninspektionen, Produktionskontrollen und Schulungen für Kunden aus der Industrie kommen dazu. Über seine Dienstleistungen finanziert sich das Institut mit seinen rund 100 Fachkräften. Das dort verdiente Geld fließt auch in den Forschungsbereich, das zweite Standbein des PFI. Geforscht wird in öffentlich geförderten Programmen und Auftragsprojekten. Vor allem im Schuhbereich, aber auch im noch jungen Bereich Biotechnologie.

Der Schuhbereich spielt auch bei Materialprüfungen eine große Rolle. Zwei Drittel davon beziehen sich auf Schuhe – die einst große Schuhindustrie in Pirmasens hat das PFI geprägt. Dort haben sie sich eine besondere Kompetenz erarbeitet. Dass diese bis heute wichtig ist, zeigt sich im Labor. Der Schuh, erklärt dort Ines Anderie, die Leiterin der Chemischen Analytik, sei eines der schwierigsten Testexemplare, weil dort bis zu 50 unterschiedliche Materialien verarbeitet sein können. Etwa Papier, Kunststoff, Textil, Glas und Metall.

Chrom VI taucht immer wieder mal auf

Ein Parameter, der in fünf bis zehn Prozent der Lederproben auftaucht, ist das allergieauslösende Chrom VI. Die Ursache für dessen Freisetzung kann im Gerbprozess liegen, wenn etwa ungeeignete Chemikalien verwendet wurden. Auch eine falsche Lagerung, etwa in der Sonne, könne die Bildung von Chrom VI fördern, sagt Ines Anderie. Die promovierte Lebensmittelchemikerin ist auch Gegenprobe-Sachverständige. Das heißt, sie darf etwa den zweiten Schuh eines zu prüfenden Paares, den der Kontrolleur versiegelt im Geschäft zurücklässt, parallel analysieren für den Hersteller. Oft seien das ältere Modelle, die lange in der Sonne standen, stellt sie fest.

Vorbeugen ist möglich

Auch das Landesuntersuchungsamt wird immer mal fündig bei Chrom VI. Unter den 2023 untersuchten 78 Leder-Erzeugnissen aus dem rheinland-pfälzischen Handel überschritten sieben den Grenzwert von 3 Milligramm pro Kilogramm: ein Paar Handschuhe, zwei Geldbörsen, eine Hundeleine, ein Mäppchen, ein Schmuckband, ein Bekleidungsstück.

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