Wirtschaft RHEINPFALZ Plus Artikel Trübe Aussichten in der Industrie

In Pirmasens ist die Profine GmbH der größte industrielle Arbeitgeber.
In Pirmasens ist die Profine GmbH der größte industrielle Arbeitgeber.

Deutschland drohe die De-Industrialisierung, warnen Ökonomen. Geld und Kapazitäten gehen ins Ausland, Betriebe schließen. In Pirmasens ist der Kunststoffprofile-Hersteller Profine größter industrieller Arbeitgeber. Was dort der geschäftsführende Gesellschafter Peter Mrosik sagt. Von Mechthild Treusch

Herr Mrosik, Profine hat sich gut entwickelt, Sie haben zwischen 2014 und 2020 rund 200 Millionen Euro allein am Hauptsitz Pirmasens investiert, 2023 waren es etwa 12 Millionen. Sind die Warnungen vor einer De-Industrialisierung überzogen?
Lassen sich mich zunächst festhalten, dass wir in einem wunderbaren Land leben. Und das ist für mich als Unternehmer eine Verpflichtung, der Verantwortung gerecht zu werden. Das bedingt auch, dass wir weiter investieren an diesem Standort – gerade erst in die weltweit modernste Recyclinganlage für unser Produkt. Aber was den Standort Deutschland angeht, trübt sich meine Zuversicht zunehmend ein, weil wir als international aufgestelltes Unternehmen – mit Werken in 19 Ländern – in vielen Bereichen Probleme haben, den Anschluss im Wettbewerb zu halten.

Wo zum Beispiel?
Etwa bei Energiekosten. In Frankreich haben wir ein Werk, das gerade 70 Kilometer entfernt ist von Pirmasens. Dort bezahlen wir bis Ende 2025 einen Strompreis von 4,2 Cent pro Kilowattstunde – hier mehr als das Fünffache. Ähnliches gilt für Polen und andere Standorte. Dabei haben wir eine sehr energieintensive Produktion. Unser Stromverbrauch in Pirmasens ist höher als jener der übrigen Stadt und lag 2023 bei 85 Gigawattstunden. Unsere Energiekosten haben sich aber verfünffacht auf 5 bis 6 Millionen Euro pro Monat.

Am Hauptsitz Pirmasens beschäftigt Profine fast 1200 Menschen.
Rheinpfalz am Sonntag

Die Profine-Gruppe

Dazu kommt: Wir haben in Deutschland einen Fachkräftemangel, der seinesgleichen sucht. Insbesondere für Tätigkeiten, die körperlich anstrengend sind, und das ist typischerweise in einem industriellen Unternehmen wie Profine der Fall. Sie kriegen einfach keine Mitarbeiter mehr, die willens und in der Lage wären, in einem Schichtbetrieb zu arbeiten. Obwohl in Pirmasens die Arbeitslosigkeit im zweistelligen Bereich liegt. Deswegen bemühen wir uns auch um Fachkräfte aus dem Ausland.

Sie haben kürzlich Arbeitnehmer aus Indien eingestellt.
Etwa 20 Inder, die in unserem Werk in Indien eingearbeitet wurden und hier an Extrusionsanlagen arbeiten. Wir haben dafür Sorge getragen, dass sie Deutsch lernen, hier integriert werden. Dafür gab es keine Unterstützung. Im Gegenteil: Die bürokratischen Hürden waren hoch.

Peter Mrosik, geschäftsführender Gesellschafter der Profine-Gruppe.
Peter Mrosik, geschäftsführender Gesellschafter der Profine-Gruppe.

Haben Sie an ausländischen Standorten Probleme, Personal zu finden?
Vor allem betrifft das die deutschen Standorte Pirmasens und Berlin. An anderen europäischen Orten sieht es besser aus, außerhalb Europas haben wir keine Probleme.

Hohe Energiekosten und Fachkräftemangel sind also große Baustellen.
Die Bundesregierung hat das erkannt. Aber zwischen den Ankündigungen, etwas bewegen zu wollen, und dem, was dabei herauskommt, ist die Kluft dermaßen groß, dass der Frust von Unternehmern inzwischen auch groß ist. Und der hat in vielen Bereichen zu einer Verunsicherung geführt, sodass wir tatsächlich latent eine De-Industrialisierung sehen. Das ist auch bei Profine der Fall.

Inwiefern?
Die

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