Wirtschaft RHEINPFALZ Plus Artikel Vaude Outdoor: Nachhaltig unterwegs

Vaude-Firmensitz ist Obereisenbach. Dort befinden sich auch Entwicklung, Verwaltung, Logistik und eine Manufaktur.
Vaude-Firmensitz ist Obereisenbach. Dort befinden sich auch Entwicklung, Verwaltung, Logistik und eine Manufaktur.

Ökologisches Wirtschaften und Wachstum schließen sich nicht aus. Das zeigt das Beispiel des Outdoor-Anbieters Vaude am Bodensee. Einblicke in 50 Jahre Pionierarbeit.

„Nicht nur im Hinblick auf unsere existenzbedrohenden Herausforderungen, sondern auch ganz klar im Hinblick auf die Erwartungen der Konsumenten (...) kann die Frage heute nicht mehr lauten: Kann sich ein Unternehmen Nachhaltigkeit leisten? Sondern: Kann es sich ein Unternehmen heute überhaupt noch leisten, nicht nachhaltig zu sein?“ (Antje von Dewitz, 2020)

In Obereisenbach ist vieles in Ordnung. Mitten im ländlichen Grün liegt der beschauliche 500-Seelen-Ort bei Tettnang, nicht weit weg vom Bodensee. Es gibt sogar ein kleines Freibad – das „Bädle“ sagen sie dazu. Und es gibt Vaude, den mehrfach preisgekrönten Outdoor-Ausstatter. Das Unternehmen, das das „Bädle“ 2006 zusammen mit einem Verein vor der Schließung gerettet hat und nun mitbetreibt.

Mit einer blühenden Wiese empfängt die Vaude Sport GmbH & Co. KG Besucher, ein Wegweiser wie am Wanderpfad zeigt die Richtung. Links zum Kindergarten, rechts zum Empfang. Im Hintergrund eine große Kletterwand. Vaude ist Spezialist für Outdoor-Kleidung und -Zubehör wie Rucksäcke, Schlafsäcke, Zelte, Taschen. Alles für Aktivitäten in der Natur und möglichst hergestellt im Einklang mit der Natur. Das spiegelt der Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2024 wider, den Vaude – passend zum 50. Geburtstag – erhalten hat. Als nachhaltigstes Unternehmen der Textilbranche und für außergewöhnliches Engagement für eine faire und umweltfreundliche Lieferkette, heißt es in der Begründung.

Globale Lieferkette

Es ist eine Lieferkette, die so global ist wie die der meisten Textilhersteller: Der Hauptteil der 3,8 Millionen Produkte, die Vaude 2023 hergestellt hat, ist in Asien entstanden, ein kleiner Teil in Europa. Nur 5,3 Prozent davon wurden in Deutschland produziert: in der Manufaktur am Firmensitz Obereisenbach, die auf hochfrequenz-verschweißte wasserdichte Radtaschen, Rucksäcke und Taschen spezialisiert ist. Die Herstellung, das hatte Vaude-Pionier Albrecht von Dewitz bei der Gründung seiner Rucksack-Produktion in Vietnam 2008 festgestellt, sei in Deutschland teuer, dort seien außerdem Personal sowie Material schwieriger zu bekommen.

2015 hat Vaude den Nachhaltigkeitspreis schon einmal gewonnen – sechs Jahre nach dem Start des umfassenden Umbaus zu einem „durch und durch nachhaltigen Unternehmen“. Das war die Vision von Antje von Dewitz, als sie die Geschäftsführung von ihrem Vater Albrecht 2009 übernahm. Vom Familiennamen kommt übrigens der Firmenname, ausgesprochen „Vau-De“.

Albrecht von Dewitz hat Vaude 1974 gegründet. 2009 hat seine Tochter Antje von Dewitz die Geschäftsführung übernommen.
Albrecht von Dewitz hat Vaude 1974 gegründet. 2009 hat seine Tochter Antje von Dewitz die Geschäftsführung übernommen.

„Netto-Null“ beim Treibhausgas als Ziel

Am Ende ihres Weges ist Antje von Dewitz nicht angekommen – es gebe noch genug tun, sagt sie. Und große Ziele: Bis 2040 peilt Vaude etwa die „Netto-Null“ bei Treibhausgas-Emissionen in seiner Wertschöpfungskette an. Stolz ist die 51-Jährige aber schon darauf, was sie gemeinsam erreicht haben. „Wir haben es geschafft, Schadstoffe zu eliminieren, wir haben das Label ,Green Shape’ etabliert, ein anerkanntes Umweltsiegel auf höchstem Niveau in der Textilindustrie.“ Und das gelte für über 80 Prozent ihrer gesamten Kollektion.

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