USA RHEINPFALZ Plus Artikel Wie viel Cowboy steckt in Donald Trump?

Der Mythos vom Cowboy prägt bis heute das Bild der Amerikaner von ihrer Nation.
Der Mythos vom Cowboy prägt bis heute das Bild der Amerikaner von ihrer Nation.

Wäre morgen die US-Wahl, würde Donald Trump gewinnen, sagt Arthur Landwehr. Der langjährige ARD-Hörfunk-Korrespondent in Washington hat dafür auch Erklärungen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der Wild-West-Mythos.

Herr Landwehr, „Mythos Cowboy“ heißt ein Kapitel Ihres Buchs. Wie viel Wilder Westen steckt noch in den USA des Jahres 2024?
Davon steckt noch eine ganze Menge in den Amerikanern. Das ist tief eingebrannt in das kollektive Gedächtnis. Da hat Hollywood eine große Rolle gespielt. Diese Vorstellung davon, dass es irgendwo ein Gebiet gibt, in dem die Zivilisation noch nicht da ist, und dass der wahre Mann und der wahre Amerikaner noch in Freiheit die Dinge gestalten kann und das Land für sich erobert. Das ist ein Amerika, wo man eben auch die wahren amerikanischen Werte lebt, die Werte des „Ich kümmere mich um mich selbst“ und des „Der Nachbar ist der Wichtigste“. Diese alten Werte gelten eben immer noch.

Donald Trump trägt ja einige Attribute des Cowboys: Zumindest präsentiert er sich so, dass er ein Macher sei, dass er schnell und entschieden handelt. Joe Biden käme dann die Rolle des Ärmelschoner tragenden Buchhalters in der Bank zu?
Ja, wenn man bei diesem Mythos bleibt, dann ist Donald Trump tatsächlich der Macher. Das ist derjenige, der den Wilden Westen aufräumt und zähmt, auf seine Art und Weise. Und das eben auch als wahrer Mann tut. Es gibt diese Vorstellung davon, man müsse eben kämpfen und sein Recht durchsetzen können. Während Joe Biden hingegen den Osten repräsentiert. Der zu dem geworden ist, was man nicht sein wollte, nämlich zu diesem neuen Europa.

Wenn man so will: Trotz der kapitalistischen Industrialisierung, die das Land seit dem 19. Jahrhundert natürlich insgesamt modernisiert hat, gilt im Westen immer noch das Ideal der Einheit von Besitz und Arbeit. Das prägt die Identität: Ich bin Farmer, ich habe einen Besitz, ich lebe von meiner Hände Arbeit. Mit der Industrialisierung und mit der neuen globalisierten Wissensgesellschaft hat das abgenommen. Das alte Ideal ist entwertet und Joe Biden ist der Repräsentant dieser neuen Welt, die eigentlich eine europäische ist.

Zu Trump passt noch die schillernde Figur des fahrenden Betrügers, der mit dem Planwagen in den Ort kommt, Wunderarzneien anpreist und sich dann aus dem Staub macht. Trump ist erwiesenerweise ein Betrüger. Warum nehmen ihm das so viele Amerikaner nicht krumm?

Bitte loggen Sie sich ein um den Artikel im Klartext zu sehen.

"sanofo-s=dlcb-cay tfc"-tydna sn- oaD,>ne wsa Sie cldi,neshr sit sad ldBi der ,ieEtl dei mpurT ahnc sdneie m;sbzlM;aiuagts&e&nl ssimt. cIh war fua zceimihl ilneve ntomTrptlsed-rnaanuuaDel-n,Vg hbea imt dne uLeent gede,ert ide untndaeslgn egsdennanat sin,d um da lueenim,entzh ndu wnne nma

x