Fußball DFB-Direktor Wolf: Auch Watzke hat es längst verstanden

DFB-Direktor Wolf zur Nachwuchsreform
Er freut sich über eine mittlerweile »grandiose Zustimmung«

Vor einem Jahr war die Aufregung groß. Der Nachwuchsfußball sollte reformiert werden. Die Maßnahmen gefielen zunächst nicht allen. Das hat sich mittlerweile geändert.

Berlin (dpa) - Laut DFB-Nachwuchsdirektor Hannes Wolf ist die Zustimmung zu der anfangs kritisierten Reform in der Fußball-Ausbildung «grandios». Es habe eine Wissenslücke gegeben und gewisse Themen seien nicht ausreichend erklärt worden, wodurch die Kritik entstanden sei. Auch Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke oder Österreichs deutscher Nationaltrainer Ralf Rangnick hätten es «längst verstanden», versicherte Wolf in einem Interview dem «Sportbuzzer».

Paris 2024 - Basketball 3x3
Für Wolf ist 3x3-Basketball auch für den Fußball beispielhaft.

Im Kern sieht die Nachwuchsreform des Deutschen Fußball-Bundes vor, dass in bestimmten Altersklassen kleinere Mannschaftsgrößen auf kleineren Feldern spielen. «Es gab ja auch die Diskussion, nicht mehr auf Tore zu spielen. Demnächst spielen wir dann noch ohne Ball», hatte Watzke gesagt: «Ich glaube, dass das grundsätzlich der falsche Ansatzist.»

Vergleich mit spektakulärem 3x3 Basketball bei Olympia

«Jeder, der sich mit den Entwicklungen beschäftigt, kann nur zu dem Schluss kommen, dass bei Sechsjährigen ein Drei-gegen-Drei auf mehreren Feldern besser ist als ein Neun-gegen-Neun», betonte Wolf. Bestes Beispiel dafür sei 3x3-Basketball: In der spektakulären und temporeichen Disziplin hatten die deutschen Frauen Olympia-Gold geholt. Es stehe für die Trainingsphilosophie in Deutschland: Auf ein Tor, mit drehendem Angriffsrecht und einer Wurfuhr.

Wolf konterte diese Kritik: «Auf diese Art, mit kleinen Spielformen, werden Spitzensportler entwickelt. Deren individuelle Klasse entsteht über den ganzen Lebensweg. Da haben wir zu viel liegen lassen.» Zudem werden im Bereich der U21 zu wenige Spieler in Profi-Ligen eingesetzt. «Über die vergangenen Jahre haben wir aus den Augen verloren, worauf es ankommt.»

Was Engländer und Franzosen mal sagen sollen

Früher habe man sich auch nicht ewig mit dem Gegner beschäftigt, «sondern die Woche damit gefüllt, deine eigene Mannschaft besser zu machen. Das hat sich in den vergangenen zehn, zwölf Jahren geändert».

Kinder spielen Fußball
Die Kritik ist abgeklungen, die Kinder und Jugendlichen stehen im Vordergrund.

Wolfs Ziel: «Wir wollen vom Scoutingland zum Entwicklungsland werden und den Trend umkehren, sodass die Engländer und die Franzosen irgendwann sagen: Krass, wie viele gute junge Spieler die Deutschen haben, die machen ja einiges richtig.»

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

x