Handball Eulen schlagen sich selbst

Linksaußen Jonathan Scholz erzielte gestern vier Tore.
Linksaußen Jonathan Scholz erzielte gestern vier Tore.

«Minden.» Der überraschende Erfolg am Donnerstag gegen die HSG Wetzlar hat Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen beflügelt. Doch gestern wurden dem Tabellenletzten bei GWD Minden die Flügel gestutzt. Die Eulen verloren 26:29 (11:13) vor 2477 Zuschauern – eine unnötige, weil vermeidbare Niederlage.

Ben Matschke ist ein Trainer, der sehr selten die Haltung verliert. Der Coach der Eulen Ludwigshafen bewahrt immer Größe – auch in niederschmetternden Situationen. Gestern aber war Matschke sichtlich angefressen. Er ärgerte sich nämlich sehr über die Niederlage seiner Mannschaft in Minden. Denn es war eine vermeidbare Niederlage. „Wir haben uns selbst geschlagen“, haderte Matschke. Die Eulen boten eine starke Leistung, führten bis zur 25. Minute und hatten Minden lange Zeit im Griff. Doch zu Ende der ersten Halbzeit und gerade in der Schlussphase der Partie unterliefen den Ludwigshafenern zu viele Fehler. Diese nutzte eine durchschnittlich aufspielende Mindener Mannschaft konsequent aus – was letztlich zu einem schmeichelhaften Erfolg führte. „Die Niederlage tut weh, denn wir haben vieles richtig gemacht“, sagte Matschke. Eben nur vieles und nicht alles. Die Patzer von Gunnar Dietrich und David Schmidt in den letzten vier Minuten der ausgeglichenen Partie brachten die gut spielenden Eulen um einen verdienten Punkt – mit etwas Glück vielleicht sogar um den ersten Auswärtssieg. Denn bislang haben die Eulen erst einen Punkt in der Fremde geholt – im Dezember in Erlangen. Gestern waren die Eulen dem Sieg bis zur 56. Minute so nah. Wie schon Anfang März in Leipzig. Doch sowohl in Leipzig als auch gestern in Minden ging Ludwigshafen als Verlierer vom Platz. „Die Niederlage in Minden ist noch schmerzhafter als die in Leipzig“, seufzte Matschke. Denn die Aufholjagd gestern wurde nicht belohnt. „Wir haben uns selbst geschlagen. Ja, das ist die treffende Überschrift“, sagte Spielmacher Alexander Feld. Feld übernahm wieder Verantwortung und brannte auf einen Sieg nahe der Heimat. Der Spielmacher stammt vom Niederrhein. Von dort wollte er unbedingt zwei Zähler mitnehmen. „Es wäre doch mit einem Sieg eine super Woche gewesen. Vier Punkte und wir wären voll im Geschäft gewesen“, sagte der vierfache Torschütze Feld. So aber sind es zwei geworden. Die Eulen bleiben damit mit einem Zähler Rückstand auf Hüttenberg Tabellenletzter, weil der Konkurrent g gestern in Stuttgart einen Punkt holte. „Uns hat in den letzten vier Minuten die Gier gefehlt“, bemängelte Matschke. Sonst wären es wohl die vier gewünschten Punkte von Alexander Feld geworden. So spielten Sie GWD Minden: Christensen (1/ab 30. Sonne-Hansen/1)- Rambo (8), Südmeier, Michalczik (3) - Svitlica (2), Zvizej (4/1) - Gullerud (2) - Pusica (2), Mansson (3), Doder (1), Biblija, Cederholm (1), Staar (1) Eulen Ludwigshafen: Peribonio (25.- 50. Klier, ab 50. Hanemann) - Schmidt (2), Feld (4), Dietrich (1) - Durak (3/2), Dippe (2), Scholz (4) - Valiullin (8), Haider, Djozic, Falk (2), Hruscak, Bührer Spielfilm: 0:1 (1.), 1:3 (5.), 4:4 (8.), 5:6 (13.), 10:10 (25.), 12:10 (27.), 13:11 (Hz.), 16:14 (37.), 17:18 (42.), 23:20 (44.), 25:25 (56.), 29:26 (Ende) - Zeitstrafen: 3:6 - Rote Karte: Dippe (49., dritte Zeitstrafe) - Siebenmeter: 2/1 - 3/2 - Beste Spieler: Pusica, Rambo - Valiullin, Dippe, Feld - Zuschauer: 2477 - Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg).

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