Handball Moral mit Punkt belohnt

In die Zange genommen: Robin Egelhof (Mitte) gegen Mindens Mats Korte (links) und Marian Michalczik.
In die Zange genommen: Robin Egelhof (Mitte) gegen Mindens Mats Korte (links) und Marian Michalczik.

«Ludwigshafen.» Krimi-Freunde kommen in der Eberthalle auf ihre Kosten: Gestern Abend hieß es bei einem Zielfotoentscheid zwischen den Eulen Ludwigshafen und GWD Minden 21:21 (10:11). Der Gast glich in fast letzter Sekunde aus.

„Die Betonung liegt auf Punktgewinn. Wir stehen auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Wenn das am Ende so ist, dann ist es ein Handball-Wunder“, sagte Eulen-Coach Ben Matschke. Es beginnt übel für die Eulen: Fehlpass Gunnar Dietrich, Alexander Feld sprintet zurück, erbeutet den Ball mit entschlossenem Zugriff – und doch entscheiden die Unparteiischen auf Siebenmeter: 0:1 durch Aleksandar Svitlica. Bis zur 26. Minute laufen die Eulen dem Rückstand nach. Denni Djozic und Kai Dippe vergeben freie Chancen, technische Fehler kommen dazu. Bei seinem vierten Versuch erst trifft „Ballermann“ Patrick Weber: 9:8. Weber, der den Ball mit 120 Stunden Stundenkilometern zu werfen weiß, sieht in Espen Christensen einen Top-Mann im Tor der cleveren Gäste. Neun Würfe entschärft er, Kevin Klier wehrt 13 Schüsse ab. Bemerkenswert die Akrobatik des jungen Robin Egelhof, der beim Stand von 9:9 im Rückwärtsflug einen Konter der Gäste abfängt. Hut ab! Nach der Pause kommt David Schmidt. Nach auskuriertem Muskelfaserriss gibt der Rückraum-Kanonier sein Saisondebüt. Er trifft dreimal. Schmidt ist bei der Aufholjagd nach dem 10:13 und 11:14 mit seiner Willenskraft eminent wichtig. „Es ist ein gutes Gefühl, nach sechs Wochen Pause wieder dabei zu sein und den Jungs zu helfen. Am Ende ist es dann etwas bitter, aber wir fahren nächsten Donnerstag mit Optimismus nach Hüttenberg“, sagt Schmidt. Den Eulen fällt es lange schwer, die richtige Einstellung auf Rückraumschütze Christoffer Rambo zu finden, der fünfmal trifft. Ganz stark Rechtsaußen Aleksandra Svitlica, der sechs Treffer verbucht. Als Minden nach 36 Minuten auf 14:11 davon zieht, droht die zweite Heimschlappe. Aber Kevin Klier pariert zweimal großartig, erstmals auch gegen Rambo. Die Halle steht kopf – ein Hexenkessel. Großartig wie sich Feld durchtankt, auf 13:14 verkürzt, klasse das Zuspiel Dietrichs, das Kai Dippe zum 14:14 nutzt (44.). Das Spiel ist auf des Messers Schneide. Fünf Minuten vor dem Ende hämmert Schmidt den Ball zum 18:18 in die Maschen, Weber, meist gut abgeschirmt, lässt das 19:18 folgen, wieder gleicht Svitlica aus. Schmidt zeigt seine Klasse: 20:19, Doder egalisiert. 28 Sekunden vor Schluss Siebenmeter. Denni Djozic, der Mann ohne Nerven, geht wieder zum Punkt, trifft: 21:20. Sein sechster Treffer, alle fünf Siebener verwandelt. Noch 22 Sekunden. Kreisanspiel – Anton Mansson trifft – Ausgleich, 21:21. „Das war haarscharf am dritten Saisonsieg vorbei. Wir können stolz auf diese Leistung sein“, sagt Feld, der überragende Regisseur. „Wir haben nach dem Rückstand große Moral bewiesen und sind mit fünf Punkten als Aufsteiger absolut im Soll“, sagt Djozic, der Held im Krimi. So spielten sie Die Eulen Ludwigshafen: Klier - Egelhof (1), Feld (4), Dietrich (1) - Falk (1), Djozic (6/5) - Dippe (1) – Remmlinger (2), Stüber, Haider, Weber (2), Bührer, Schmidt (3) GWD Minden: Christensen (50. Paske bei einem Siebenmeter) - Rambo (5), Doder (3), Michalczik (3) - Svitlica (6/1), Korte (2) - Gullerud – Pusica, Cederholm (1), Zvizej, Mansson (1) Spielfilm: 0:1, 3:3 , 4;6, 9:8 (26.), 10:11 (Halbzeit), 10:13, 11:14 (36.), 15:15, 16:15 (47.), 17:18, 18:18, 19:18, 20:19, 21:21 (Ende) - Siebenmeter: 5/5 - 3/1 - Zeitstrafen: 1/3 - Beste Spieler: Feld, Djozic, Remmlinger - Svitlica, Rambo, Christensen - Zuschauer: 1832 - Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff (Neuss).

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