Sport Ärgerliche Schlappe

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Berlin. Eisbären gegen Mannheim, das war in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga lange der Klassiker, Rekordmeister gegen Rekordvizemeister eben. Inzwischen aber hat die Ansetzung weniger Charme, was an den Eisbären liegt. Gestern empfingen sie den Tabellenvierten als Tabellenneunter. Die Mannheimer, lange Zeit besser, verloren das Spiel in der Verlängerung 2:3 (0:0, 0:1, 2:1; 0:1).

Sieben Niederlagen in Folge, so etwas lähmt, da konnten sie bei den Eisbären vor dem Spiel erzählen, was sie wollten. Wohl deshalb hatten die Berliner vor dem ersten Duell mit den Adlern an diesem Wochenende nicht große Worte über den Gegner verloren. Auch in dem Wissen, dass eine Niederlage gegen Mannheim niemanden überraschen würde angesichts der Misere. So spielten die Eisbären dann im ersten Drittel recht erfrischend auf, mit einem Schuss Verzweiflung in den Knochen. Manche Aktion vor dem Tor des Gegners wirkte ungestüm, das Spiel der Mannheimer war unaufgeregter und strukturierter. Dabei hatten es die Adler nicht einfach, schließlich war es das erste Spiel nach der schockierenden Nachricht vom vorzeitigen Saisonaus für Marcel Goc (Kreuz- und Außenbandriss): Christoph Ullmann ersetzt den Nationalspieler und Mannheimer Topscorer als Center der bisher produktivsten ersten Sturmreihe. Bei den Eisbären feierte hingegen Hördler in der Verteidigung sein Comeback nach einem Knöchelbruch, von 39 Punktspielen hatte er nur 15 bestreiten können. Hördlers Einsatz gestern wirkte trotzdem sehr solide, was auch belohnt wurde: Im Powerplay überwand Hördler kurz vor Ende des zweiten Drittels Mannheims Torwart Drew MacIntyre. Aber Mannheim fand das gar nicht so lustig, mit Beginn des letzten Abschnitts glich Carlo Colaiacovo aus. Der bis dahin herausragende Petri Vehanen im Berliner Tor hatte keine Chance. Im Powerplay jubelten die Adler schon, doch den Treffer durch Raedeke erkannten die Schiedsrichter zurecht als Schlittschuhtor. Dafür traf Chad Kolarik kurz darauf regelgerecht zum 1:2. Doch knapp fünf Minuten später gelang Spencer Machacek das 2:2 für die Eisbären. Es ging in die Verlängerung. Dort bekam Jamie MacQueen einen Penalty-Schuss zugsprochen, doch der Berliner scheiterte. Eine knappe Minute vor Ende der Verlängerung machte es André Rankel besser und traf zum 3:2 und zwei Punkten für die Berliner. In das nächste Duell mit den Adlern morgen in der SAP-Arena (16.30 Uhr) in Mannheim gehen die Eisbären nun als Tabellenzehnter, Straubing zog gestern in der Tabelle an ihnen trotz des Sieges vorbei. Für die Mannheimer dagegen war es am Ende eine ärgerliche Niederlage, die Adler hatten gegen die emotional stärker engagierten Berliner verloren und haben nun am Sonntag die Chance zur Revanche. So spielten sie Eisbären Berlin: Vehanen - Roach, DuPont; Baxmann, Wissmann; Hördler, Constantin Braun; Adam - MacQueen, Talbot, Machacek; Petersen, Wilson, Fischbuch; Rankel, Busch, Laurin Braun; Ziegler, Tallackson Adler Mannheim: MacIntyre - Carle, Akdag; Richmond, Bittner; Nikolai Goc, Reul; Colaiavoco - Adam, Ullmann, Kolarik; Plachta, Raedeke, MacMurchy; Kink, Festerling, Sparre; Arendt, Joudrey, Höflin. Tore: 1:0 Hördler (Busch) 39:57, 5-4, 1:1 (43:10) Colaiacovo (Adam). 1:2 (50:28) Kolarik (Adam) 5-4, 2:2 (54:50) Machacek (DuPont), 3:2 (64:05) Rankel (Baxmann) - Strafminuten: 8 - 8 - Beste Spieler: Vehanen, Machacek – MacIntyre, Kolarik - Zuschauer: 12.207 - Schiedsrichter: Brill/Hoppe (Zweibrücken/Frankfurt).

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