Sport Über Umweg ans Ziel

Mannheim. Sein zweiter Versuch: Über den Umweg Zagreb ist Eishockey-Torwart Drew MacIntyre nun doch wie gewünscht in Deutschland gelandet. Heute (19.30 Uhr) wird er im Heimspiel der Adler Mannheim gegen den ERC Ingolstadt schon einsatzbereit auf der Bank sitzen.

Eine lange Eingewöhnungsphase benötigt der am Sonntag eingeflogene Linksfänger ja auch nicht: „Ich habe Spielpraxis, und es gibt keinen großen Zeitunterschied.“ Denn für Medvešcak Zagreb bestritt MacIntyre in den vergangenen drei Monaten 21 Partien in der osteuropäischen Topliga KHL, kam dabei auf eine gute Fangquote von über 92 Prozent. „Das Eishockey in der KHL ist stark, die langen Reisen sind eher schwierig“, bekannte der 33-Jährige, der Mitte 2016 ja auf ein ganz anderes Engagement gehofft hatte. Der Zwei-Jahres-Vertrag mit den Hamburg Freezers war unterschrieben, „meine Ausrüstung war schon dort, wir hatten eine Wohnung, meine Tochter eine Schule“. Doch dann zogen sich die Freezers aus der DEL zurück. „Eine beruflich schwierige Saison“, wie es MacIntyre nennt, begann. Nachdem er bei den Washington Capitals vorgespielt hatte, klappte es schließlich mit dem Kurzzeitvertrag in Zagreb. Doch Medvešcak „hat nicht das Budget der russischen Teams der KHL“, weiß MacIntyre, also trennt sich der Klub gegen Ende der Vorrunde, wenn das Verpassen der Play-offs wahrscheinlich ist, von Spielern. „Wir wollen Tiefe in jeder Position“, begründet Adler-Trainer Sean Simpson den Transfer, außerdem habe man zuletzt gesehen, „dass es schnell gehen kann: Dennis Endras war angeschlagen, Youri Ziffzer verletzt.“ Auch wenn MacIntyre die zehnte Ausländerlizenz beansprucht, kann er heute problemlos Endras’ Stellvertreter sein: Aaron Johnson fehlt ja noch länger, heute müssen auch Jamie Tardif (angeschlagen) und Danny Richmond (krank) passen. Rückkehrer Ryan MacMurchy wird Tardif als Rechtsschütze eins-zu-eins ersetzen. |olw

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