Eishockey Adler Mannheim: Gefühlsausbrüche und durchwachsener Auftakt

Begeistert von der Stimmung in Mannheim: Adler-Zugang Kristian Reichel.
Begeistert von der Stimmung in Mannheim: Adler-Zugang Kristian Reichel.

Dem freudigen Auftakt zur neuen Saison der Deutschen Eishockey-Liga folgte bei den Adlern Mannheim am Sonntag ein Stimmungsdämpfer: 1:3-Niederlage bei den Kölner Haien. Doch zwei Neuzugänge lebten im ersten Spiel besondere Emotionen aus.

Kristian Reichel strahlte am Freitagabend nach dem stimmungsvollen Saisonauftakt, auch wenn die Antwort auf die Frage, wie es denn so war auf dem Eis, selbstverständlich sehr professionell ausfiel: „Es war ein guter Start in die Saison. Wir hatten weite Teile des Spiels unter Kontrolle“, bilanzierte der 26-Jährige nach dem Erfolg gegen die Schwenninger Wild Wings. Doch Reichels Augen leuchteten da längst. Er hatte in den vergangenen sieben Jahren in Kanada Eishockey gespielt. „Dort war es im Stadion völlig still. Heute war es auf dem Eis extrem laut“, verglich er die Atmosphäre, die er nur aus Tschechien kannte, wo er allerdings zuletzt 2017 gespielt hatte. Zum Auftakt war die SAP-Arena mit 13.600 Zuschauern ausverkauft. „Deshalb war ich vor der Partie auch etwas nervös“, gestand der Neuzugang.

Vielleicht war es diese Nervosität, die den perfekten Auftakt für ihn verhinderte, denn nach elf Minuten zog Reichel nach Vorlage von Markus Hännikäinen auf und davon, scheiterte aber an Torhüter Joacim Eriksson. Und trotzdem: Nachdem Vater Robert damals im Trikot des Erzrivalen aus Frankfurt zur Hassfigur der Adler-Anhänger geworden war, durfte sich Sohn Kristian über aufmunternden Beifall freuen. „Die Fans haben uns toll unterstützt“, sagte der Filius. Und auch Tore würden im Lauf der Saison noch kommen.

Michaelis’ Premiere

Bis dahin freute sich Reichel für seinen Mannschaftskapitän Marc Michaelis, der bei seiner Premiere zum 4:1 getroffen hatte, nachdem er die Scheibe kurz zuvor Ex-Adler Jordan Murray abgeluchst hatte. Das Fazit des 29-jährigen gebürtigen Mannheimers war eindeutig: „Nö“, eine Rückkehr mit einem Sieg, einem Tor und einer Vorlage hätte er sich nicht besser ausmalen können. Entsprechend ausgelassen auch sein Jubel nach dem eigenen Tor. „Ich habe die letzten Tage und Wochen auf dieses Spiel hin gefiebert, und mit diesem Verlauf war es vielleicht der schönste Tag meines bisherigen Lebens“, sagte Michaelis über seinen Gefühlsausbruch. Immerhin seien viele Augen auf ihn gerichtet gewesen, er verspürte durchaus einen Erwartungsdruck. „Der hat sich erst nach dem ersten Drittel gelegt. Da habe ich in der Kabine gespürt, dass wir jetzt richtig loslegen können“, berichtete Michaelis.

Der Dämpfer

In Köln folgte prompt ein Dämpfer. Zwar hatte ein weiterer Neuzugang einen großen Moment, Luke Esposito gelang der zwischenzeitliche Ausgleich, doch das reichte am Sonntag beim 1:3 nicht. Nächste Ausfahrt: Bremerhaven am kommenden Sonntag.

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