Tennis BASF TC Ludwigshafen will nicht tiefstapeln

 Denis Gremelmayr sieht sein Team gut gerüstet für die am Wochenende beginnende Saison in der Zweiten Liga.
Denis Gremelmayr sieht sein Team gut gerüstet für die am Wochenende beginnende Saison in der Zweiten Liga.

Gegen den TC Ismaning starten die Herren des BASF TC Ludwigshafen am 14. Juli in die neue Saison. Nach Meisterschaft und Aufstiegsverzicht treten die Ludwigshafener erneut in der zweiten Bundesliga an. Die Ziele sind nicht geringer als in der Vorsaison.

„Wir wollen wieder unter die Top drei“, kündigt der verantwortliche Cheftrainer Denis Gremelmayr für die neue Spielzeit an. Eine Ankündigung, die nach dem freiwilligen Verzicht aus dem Vorjahr zumindest ein kleines bisschen seltsam klingt. Einen Grund, die Aussage abzuschwächen sieht der 42-Jährige nicht. „Der Verzicht war das Resultat einer Betrachtung von Momentaufnahmen.“ Die unklare Finanzsituation habe dabei zwar ebenfalls eine Rolle gespielt, aber auch die Personalsituation auf der Geschäftsstelle. Gerade in der schwierigen Phase der Koordination war die Organisation des Clubs unterbesetzt.

Ob auf eine weitere Meisterschaft daher der erneute Aufstiegsverzicht folgt, konnte und wollte Gremelmayr nicht beantworten. „Eine Meisterschaft kann man nicht planen.“ Zu groß die Unabwägbarkeiten in der nur vier Wochen dauernden Saison, die durch Olympia und den noch engeren Turnierplan bestimmt wird.

Ähnliche Besetzung

Als Beweis führt er die vergangene Spielzeit an. Die durchlief die Riege des BASF TC zwar ohne Niederlage. Aber schon am Eröffnungswochenende hätte die Spielzeit eine ganz andere Richtung nehmen können, siegten die Ludwigshafener nur jeweils mit 5:4. Und der TC Ismaning ist, wie im Vorjahr, Auftaktgegner der Ludwigshafener Herren. Fest steht: „Unsere Mannschaft ist ähnlich besetzt.“

Genau genommen stehen zwar nur neun der 18 Akteure aus dem Vorjahr wieder auf dem Papier, der Kern der Akteure für die acht Spieltage sei allerdings kaum verändert. Tristan Lamasine, Nicola Kuhn und Liam Gavrielides sind wieder mit dabei. Spieler, die im Vorjahr jeweils mindestens fünf Matches bestritten hatten. Der türkische Daviscup-Spieler Cem Ilkel fehlte verletzt, „aber auch er will dieses Jahr wieder angreifen.“

Spannende Talente am Start

Gremelmayr sieht eine gute Mischung aus Routiniers, zu denen er selbst zählt, und einigen spannenden Nachwuchsspielern, auf die sich die Zuschauer auf der Anlage an der Weiherstraße freuen dürfen. Gremelmayr sieht deshalb keinen Grund, beim Saisonziel tief zu stapeln.

Paul Wörner wurde vom Ligakonkurrenten Reutlingen dazugewonnen. Ein Spieler, der im Vorjahr eine Erfolgsbilanz von sechs Siegen und zwei Niederlagen aus den Einzeln mitbringt. Ebenfalls neu in der Aufstellung ist der erst 20-jährige Peruaner Ignacio Buse, der nicht nur als Junior schon hervorragende Ergebnisse hatte, sondern aktuell die Herren-Weltrangliste nach oben stürmt, aktuell auf Position 312 steht. Der Tunesier Aziz Dougaz bringt mit seinen 27 Jahren nicht nur deutlich mehr Erfahrung mit, sondern stand (2019) auch schon auf Platz 53 der Weltrangliste. „Er bringt sehr interessante Ergebnisse mit“, verspricht Gremelmayr. Das gelte auch für den Franzosen Lucas Poullain, ehemalige 151 der Welt.

Diplomatische Zielvorgabe

Alles andere als ein erneuter Platz in der Spitzengruppe sei deshalb Tiefstapelei. Ob es erneut zum Titel reichen wird, sei Kaffeesatzleserei. „Pforzheim und Bad Vilbel haben zum Beispiel personell stark aufgerüstet.“ Aber wie immer gelte nicht allein der Blick auf die Liste. Entscheidend sei wie immer, welche Aufstellung an jedem Spieltag zur Verfügung steht.

Gremelmayr definiert das Saisonziel deshalb letztlich diplomatisch: „Wir wollen vor allem den Zuschauern auf unserer Anlage attraktives Tennis bieten.“ Wenn es am Ende wieder zur Meisterschaft reiche, werde man das Ergebnis im Nachklang wieder in aller Ruhe besprechen. Zumindest der Personalengpass auf der Geschäftsstelle ist wieder behoben.

x