EM-Tagebuch (10) Chaos im Stuttgarter Kessel: So umgeht man den Stau

Ein gewohntes Bild: Stau in Stuttgart.
Ein gewohntes Bild: Stau in Stuttgart.

Die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland zieht die Fans in ihren Bann. Unsere Reporter schauen sich vor Ort auch abseits der Stadien um. Heute: Warum Ludwigsburg eine gute Idee ist.

Ludwigsburg war die Lösung. Wer schon einmal mit dem Auto in Stuttgart unterwegs war, weiß um die schwierige Verkehrssituation in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Schon rund um die Stadt besteht auf den Autobahnen die Gefahr, in Staus zu geraten, aber spätestens in Stuttgart sind Staus garantiert. Es ist kurz gesagt ein Desaster, das nicht kleiner wird, wenn Großveranstaltungen stattfinden.

Weil das zweite Spiel der Deutschen zweifellos ein Großereignis war, entschied ich mich dafür, eine Alternative für die Anfahrt zu wählen. Mein Smartphone spuckte Ludwigsburg als Option aus. Ich fuhr an den Hauptbahnhof in Ludwigsburg, parkte dort in einem Parkhaus und fuhr anschließend mit der S-Bahn knapp 15 Kilometer bis nach Stuttgart. Als ich rund 20 Minuten später und mit nur einer kurzen Standzeit zwischendurch am Hauptbahnhof in Stuttgart angekommen war, fühlte ich mich schon als Gewinner, denn es gab keine Komplikationen.

Sperrung für die Nationalmannschaft

Die deutsche Mannschaft logierte in einem Nobelhotel gegenüber vom Hauptbahnhof – was hinsichtlich der ohnehin schon vorhandenen Verkehrsprobleme nicht die perfekte Lösung war. Damit nämlich Julian Nagelsmann und seine Profis ohne größere Hindernisse den knapp fünf Kilometer langen Weg in die Arena mit dem Bus bewältigen konnten, wurde die Strecke kurzerhand für alle anderen gesperrt, ab 13 Uhr.

Wer den Verkehr in Stuttgart kennt, weiß um die grundsätzlichen Schwierigkeiten, die nicht geringer werden, wenn eine Verkehrsader, in dem Fall die B14, zusätzlich nicht zur Verfügung steht.

Nicht Fußballfans müssen leiden

Ich kann verstehen, wenn Menschen aus Stuttgart, die mit Fußball wenig am Hut haben, für derlei „Sperenzchen“ kein Verständnis aufbringen wollen. Glücklicherweise waren am Mittwoch in Stuttgart gefühlt nur Menschen unterwegs, die mit Fußball viel am Hut haben. 150.000 Fans sollen in die Stadt gekommen sein und sich in der Arena, auf der offiziellen Fanzone oder sonst wo verteilt haben.

Ein paar von ihnen haben sich am späten Mittwochabend gemeinsam mit mir mit der S-Bahn auf den Rückweg nach Ludwigsburg gemacht. Die jungen Männer, die die rund 15-minütige Bahnfahrt vom Hauptbahnhof in Stuttgart im gleichen Wagen in Angriff genommen hatten, grölten laut, euphorisiert und alkoholisiert. Ich hätte fragen können, ob sie im Stadion waren oder wo sie den Abend sonst verbracht hatten. Aber das war mir zu mühselig, ich sehnte mich ins Parkhaus in Ludwigsburg und in das Auto, das mich zurück nach Herzogenaurach bringen sollte.

Die Sehnsucht erfüllte sich, knapp zweieinhalb Stunden, nachdem ich ins Auto gestiegen war. Ich kann das Parkhaus in Ludwigsburg für Stuttgart-Trips empfehlen. Für eine Standzeit von rund elf Stunden musste ich „nur“ 11,90 Euro zahlen. Geht doch.

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Foto: Imago Images/Beautiful Sports

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