Sport Drei Schritte rückwärts

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Der 1. FC Kaiserslautern verliert das Zweitliga-Derby beim Karlsruher SC verdient mit 0:2. Die durch die Bank harmlosen Roten Teufel zeigen ihre schwächste Saisonleistung. Die zweite Niederlage in Folge nach zuvor zwei Siegen bedeutet einen herben Rückschlag.

Der Karlsruher SC war nicht richtig gut, aber viel besser als der katastrophal schwache 1. FC Kaiserslautern. Folgerichtig gewann der KSC das badisch-pfälzische Derby in der Zweiten Fußball-Bundesliga verdient mit 2:0 (1:0). „Wir waren durch die Bank nicht gut, über diese Niederlage darf sich niemand beschweren“, sagte FCK-Kapitän Daniel Halfar, der am rechten Flügel eine stumpfe Waffe blieb. Kaum besser Marcel Gaus auf links. Der Plan von Trainer Konrad Fünfstück, im Zentrum mit dem kantigen Markus Karl und Ruben Jenssen zu agieren, scheiterte: Karl mutierte zum Fehlerteufel, Jenssen hatte die erste von zwei Lauterer Chancen, war in Angriff und Abwehr eine Fehlbesetzung. Vier Totalausfälle im Sturm: Kacper Przybylko, Antonio Colak, Maurice Deville und Lukas Görtler überboten sich an Harmlosigkeit. Das mutete an wie Lehrbuben im Haifischbecken Profifußball. Der FCK und die Schiedsrichter … Knut Kircher bereicherte das schwierige Kapitel kurz vor dem Halbzeitpfiff: Nach einem dummen Ballverlust Chris Löwes an der Mittellinie gegen Boubacar Barry stellte der schnelle Sascha Mockenhaupt „Jimmy“ Hoffer im Sechzehnmeterraum. Erst griff Hoffer dem Lauterer ans Trikot, dann zupfte Mockenhaupt, spielte den Ball sauber heraus, und Kircher entschied auf Foulelfmeter. Den nutzte Dimitrij Nazarov, im Lauterer Talentschuppen ausgebildet, zur Pausenführung (45. +1). „Wir hatten beide die Hände dran, ziehen sie beide wieder weg. Ich war überrascht, dass er pfeift“, wunderte sich Mockenhaupt. „Es war aber nicht spielentscheidend, wir hatten ja noch genug Zeit“, sagte der Innenverteidiger. Gestand aber auch: „Das war von vorne bis hinten nichts!“ Vor dem 0:1 war nicht viel passiert. Beide Mannschaften erstarrten im gegenseitigen Respekt und in der Furcht vor einem entscheidenden Fehler. Den beging dann Löwe … Drei Minuten nach der Pause folgte der K. O. für die Lauterer: Stipe Vucur, der ansonsten gut stand, blockte zu kurz ab, stürmte aus dem Verbund, um Nazarov für eine vermeintliche Schwalbe zu beschimpfen, öffnete so die Schussbahn, Prömel traf aus 18 Metern. „Das Tor krönte seine Leistung“, sagte KSC-Trainer Markus Kauczinski, der die beste Saisonleistung seiner Mannschaft gesehen haben wollte. „Ein individueller Fehler“, grollte FCK-Trainer Fünfstück, maßlos enttäuscht vom herzlosen Auftritt seiner Mannschaft, der Torhüter Marius Müller auf die Palme brachte: „Sch … sah das aus meiner Perspektive aus. Es ist nicht zu erklären, dass wir so eine Leistung abliefern“, sagte Schlussmann Müller, der richtig sauer war, dass „der Stolz und die Ehre nicht erkennbar waren, so ein Derby entsprechend anzunehmen“. Eine gefährliche Torannäherung in 45 Minuten, die zweite und letzte Chance durch Halfar in der 65. Minute – ein Offenbarungseid der Roten Teufel. Kapitän Halfar räumte ein: „Zum ersten Mal unter dem neuen Trainer haben wir diesmal auch die Zweikampfhärte vermissen lassen.“ Der KSC hatte mehr vom Spiel, was 10:2 Ecken und 9:2 Chancen belegen. Nazarov mit einer fast ins Tor „verunglückten“ Flanke (8.) und Enrico Valentini, dessen Freistoß Torwart Müller hielt (32.), ließen als Erste so etwas wie Siegeswillen durchschimmern. Valentini, der dem ruhenden Ball Leben einzuhauchen vermag, servierte den dritten Eckball, nach dem Kopfball von Dominic Peitz rettete Löwe auf der Linie. Für den verletzten Jean Zimmer, dessen mutige Tempoläufe gestern beim FCK schmerzlich vermisst wurden, verteidigte Patrick Ziegler mit mehr Schatten als Licht. Der KSC zeigte mehr Präsenz, mehr Willen, war besser im Zweikampf und entschlossener im Spiel nach vorne. Der FCK präsentierte sich schwach im Aufbau, schläfrig im Rückwärtsgang und erschreckend harmlos in der Offensive. „Es fühlt sich nicht gut an im Moment“, sagte Müller, „aber es geht weiter. Am Dienstag im Pokal in Bochum wartet das nächste Spiel.“

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An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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