Sport Joker Colak beschert glücklichen Punkt
BRAUNSCHWEIG. Der Joker stach: Mit seinem Treffer nach der ersten Lauterer Ecke rettete Antonio Colak Zweitligist 1. FC Kaiserslautern einen glücklichen Punkt. Eintracht Braunschweig verschenkte beim 1:1 (1:0) zwei Zähler.
Der FCK war zunächst gut im Spiel. Pich für Klich – das klang nicht nur gut, das sah auch eine halbe Stunde richtig gut aus. Robert Pich, schnell, trickreich und mutig, machte ordentlich Betrieb. Mit einem frechen Solo kurz nach dem Anpfiff verleitete er Phil Ofosu-Ayeh zu einem Rückpass, Torwart Gikiewicz nahm fatalerweise die Kugel auf, den Freistoß im Sechzehnmeterraum drosch Markus Karl indes erfolglos aufs Eintracht-Tor. „Da wäre noch mehr gegangen“, gestand Karl, der kämpferisch und läuferisch ein Vorbild war. Aber Spielaufbau und Karl, das war vor der Pause auch „Zwei Welten begegnen sich“! 65 Prozent Ballbesitz für die Lauterer, aber nach 30 Minuten führte die Eintracht: Patrick Ziegler, für Stipe Vucur in der Innenverteidigung, hatte sich zum dritten Mal nur mit einem Klammergriff gegen den starken Orhan Ademi zu wehren vermocht, der Ball landete nach Freistoß am rechten Flügel, Chris Löwes linke Seite war unsortiert, Ofosu-Ayeh bediente Jan Hochscheidt, den Tim Heubach gewähren ließ, und die Eintracht führte (30. Minute). Das 1:0 passte zum Jubiläum: Blau-Gelb feierte den 120. Vereinsgeburtstag mit einer wunderbaren Choreographie. Der FCK geriet nach dem Rückstand aus den Fugen: Aus sechs Metern köpfte Kacper Przybylko, der mehr irrlichterte, als Lösungswege zu finden, ungestört übers Tor von Rafal Gikiewicz (37.). Der FCK hatte Glück, dass die Eintracht zur Pause nur 1:0 führte. Denn Nik Omladic musste für das 2:0 sorgen, als er allein vor Marius Müller auftauchte, aber das Ziel verfehlte (35.). Krass der Ballverlust Ruben Jenssens an der Mittellinie, Hochscheidt startete den Konter, Gerrit Hollmann bediente, Salim Khelifi schloss ab, aber Daniel Halfar rettete auf der Torlinie (42.). Drei Minuten später traf Saulo Decarli nach Omladic-Freistoß den Pfosten, Joseph Baffos Nachschuss kratzte Halfar von der Linie. „Zum Glück bin ich einmal gut durchgelaufen und habe einmal richtig gestanden“, frohlockte Halfar. Alles andere als zufrieden war dagegen Jan Hochscheidt. Der Torschütze grollte: „Wir haben in der ersten Halbzeit vier klasse Chancen. Wir stehen viermal vor deren Tor und kriegen den Ball nicht rein.“ Fünf Minuten nach der Pause klärte Jenssen in höchster Not gegen Ademi , spielte den Ball, traf den Angreifer aber auch am Knöchel. „Ein klarer Elfmeter“, ereiferte sich Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht. „In der ersten Halbzeit hatten wir extrem viel Glück, keine Ordnung, keine Zuteilung“, gestand FCK-Trainer Konrad Fünfstück, dem es in der Pause gelang, seine durchgeschüttelte Truppe aufzurütteln. Denn die Abstimmung im Zentrum stimmte lange nicht, die Passquote war fehlerhaft, über die Außen – Ofusu-Ayeh rechts und Gerrit Holtmann links – trugen die Blau-Gelben reichlich Gefahr vor das Tor des guten Müller. Klärungsversuche gerieten zu oft zu Bumerang-Bällen. „Wir sind in der ersten Halbzeit durch individuelle Fehler in dumme Konter gelaufen“, haderte Karl. Nach der Pause bekam der FCK das Spiel aber besser unter Kontrolle. Nach der ersten Lauterer Ecke, von Jean Zimmer serviert, traf Colak zum 1:1 (75. Minute). „Ich bin überglücklich! Wenn man reinkommt, bekommt man nicht viele Chancen. Ich habe meine einzige genutzt“, jubelte er nach seinem dritten Saisontor. So spielten sie Eintracht Braunschweig: Gikiewicz - Ofosu-Ayeh, Decarli, Baffo - Omladic (74. Zuck), Pfitzner, Boland - Khelifi, Hochscheidt (65. Matuschyk), Holtmann - Ademi (83. Düker) 1. FC Kaiserslautern: Müller - Zimmer, Ziegler, Heubach, Löwe - Karl - Halfar, Jenssen, Gaus (60. Osei Kwadwo) - Pich (60. Deville), Przybylko (63. Colak) Tore: 1:0 Hochscheidt (30.), 1:1 Colak (75.) - Gelbe Karten: Boland (3), Ofosu-Ayeh (3) - Jenssen (4), Osei Kwadwo - Beste Spieler: Holtmann, Decarli, Ademi, Ofosu-Ayeh - Müller, Halfar - Zuschauer: 22.333 - Schiedsrichter: Thomsen (Kleve).
