Leichtathletik Julian Weber: Ratlos in Paris

Speerwerfer Julian Weber aus Mainz.
Speerwerfer Julian Weber aus Mainz.

Julian Weber wird im Speerwerfen Sechster und sieht mit an, wie ein Athlet aus Pakistan mal eben Olympischen Rekord wirft. Er hat ebenfalls mehr drauf, sagt der Mainzer – weiß aber nicht, warum er es nicht zeigen konnte.

Beim Warmmachen hat noch alles geklappt. „Da habe ich easy peasy 90 Meter geworfen“, sagt Julian Weber, „ich war extrem gut drauf, körperlich wie auch mental. Ich habe mich extrem gut gefühlt, was entspannt“. Doch damit war es vorbei, als es in die Speerwurf-Konkurrenz im Stade de France ging.

Erster Versuch ungültig, zweiter Wurf 87,33 Meter. Unruhig wurde der 29-Jährige aber nicht, selbst dann nicht, als Arshad Nadeem aus Pakistan im selben Durchgang auf 92,97 Meter kam – Olympischer Rekord von einem Athleten, der international nur bei den ganz großen Wettbewerben antritt. „Eigentlich bin ich mit dem Bewusstsein drangegangen, dass ich auch in die Richtung werfen kann“, sagt Weber. Konnte er nicht. Aber, nun ja, niemand konnte an diesem Abend mit Nadeem mithalten. Selbst Neeraj Choprah nicht, der Weltmeister und 2021-Olympiasieger aus Indien schaffte 89,45 Meter. Dritter wurde Anders Peters aus Grenada (88,45 Meter).

Die verflixten 90 Meter

87,40 Meter seien ja nicht verkehrt, sagt Weber, um die sieben Zentimeter steigert er sich noch, mehr nicht – am Ende reichen sie zu Platz sechs. „Aber es ärgert mich, dass ich nicht einmal einen Wurf hatte, zeigen konnte, was wirklich gehen kann“, sagt er. „Ich habe mich auch da vorne gesehen, ich hätte sehr gerne die 90 Meter gezeigt und auch drauf gehabt.“ Tatsächlich hat der Mainzer im Wettkampf noch nie die 90-Meter-Marke geknackt, seine persönliche Bestweite liegt bei 89,54 Metern.

An den Speeren habe es jedenfalls nichts gelegen, beteuert Weber. Weil seine eigenen Wurfgeräte nicht in Paris ankamen, musste er mit fremden Speeren antreten. „Die Speere waren super, die Anlaufbahnen ist super, das Stadion, die Leute, alles super“, sagt er. „Vielleicht war es einfach ein bisschen zu viel.“ Am Ende bleibt nur Schulterzucken.

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