Fußball Karlsruher SC: In letzter Sekunde auf Platz zwei

 Marcel Franke schreit die Freude nach seinem 0:1 heraus.
Marcel Franke schreit die Freude nach seinem 0:1 heraus.

Zweitligist Karlsruher SC marschiert weiter Richtung Tabellenspitze. In Ulm benötigte er dafür am Sonntag allerdings eine Menge Glück.

In der vierten Minute der Nachspielzeit brachen im Ulmer Donaustadion alle Dämme. Gerade eben hatte Marcel Franke mit der letzten Aktion des Spiels den 1:0-Siegtreffer geköpft, woraufhin alle elf Karlsruher Spieler zur Gästekurve rannten und sich dort von 4500 KSC-Fans feiern ließen.

Das aus gutem Grund: Mit 19 Punkten aus neun Spielen steht der KSC auf Platz zwei der Tabelle und hat Magdeburg, das beim HSV verlor, hinter sich gelassen. „Wenn du mit dem Schlusspfiff das Tor machst, freust du dich natürlich besonders“, sagte Verteidiger Sebastian Jung, der ebenso glücklich dreinschaute wie Torschütze Franke, der die letzte von rund einem halben Dutzend Ecken in den letzten fünf Spielminuten verwandelt hatte: „Ich musste nur noch einnicken. Umso schöner war es dann, dass das vor der eigenen Kurve passiert ist.“

Wert auf Defensive

Dabei hätte sich auf Karlsruher Seite nach einer ausgeglichenen Partie auch niemand über ein 0:0 beschwert. Jedenfalls nicht Trainer Christian Eichner, der sogar fand, dass „Ulm in der zweiten Halbzeit klar besser war, zumindest in der Viertelstunde nach der Pause“. Nach zuletzt sieben Gegentoren bei den Unentschieden gegen Köln und Darmstadt habe man in Ulm erstmal viel Wert auf die Defensive gelegt.

Allerdings hatte der KSC im ersten Durchgang trotz der defensiven Ausrichtung mehr Torabschlüsse als die Gastgeber, ohne dabei aber zwingend zu agieren. Budu Zivzivadze (21.) und Nicolai Rapp (26.) scheiterten, ehe Dzenis Burnic nach Flanke von Fabian Schleusener erstmals den Ulmer Keeper Niclas Thiede beschäftigte (35.). Der musste ansonsten aber „seine Handschuhe nicht benutzen“, wie Eichner zu Recht feststellte.

Torhüter Weiß sorgt selbst für Gefahr

Im zweiten Durchgang dauerte es lange, bis Zivzivadze immerhin zum Abschluss kam. Doch sein Schuss strich über die Latte (79.). Besser machte es erst in allerletzter Sekunde Franke, als er eine von einem Ulmer Spieler unglücklich verlängerte Ecke von David Herold aus kurzer Distanz zum Siegtor einnickte. Dabei war es bis zum Vortag fraglich gewesen, ob der Mann des Tages, der an Adduktorenproblemen laborierte, würde spielen können.

Am Sonntag lag es dann auch an ihm, dass die Ulmer selbst in ihrer starken Phase unmittelbar nach dem Seitenwechsel nur selten Torgefahr entwickelten. Immerhin: Mit hohen Bällen brachten sie KSC-Keeper Max Weiß gleich zweimal in Verlegenheit. Beim ersten landete seine Faustabwehr bei Lennart Stoll, dessen Schlenzer Franke noch zur Ecke lenken konnte (55.). Eine Minute später tauchte Weiß unter einem hohen Ball durch und ermöglichte Philipp Maier so erst eine Chance (65.). Dass es am Ende die Karlsruher sein würden, die mit drei Punkten nach Hause fahren, hätte zu diesem Zeitpunkt kaum einer im Donaustadion gedacht.

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