EM-Tagebuch (15) Keine Blutsauger zu sehen: Eine Hornisse statt Schnaken

Ein Plagegeist.
Ein Plagegeist.

Die Fußball-EM in Deutschland zieht die Fans in ihren Bann. Unsere Reporter schauen sich vor Ort auch abseits der Stadien um. Heute: Insekten im Rampenlicht.

Also mir ist noch nichts Abartiges begegnet. Die bislang ungewöhnlichste tierische Begegnung war die mit einer riesigen Hornisse, die am Dienstagmorgen plötzlich durch mein kleines Appartement flog. Ich hatte alle Fenster geöffnet, damit frische Luft hereinkommen konnte. Die Hornisse hatte ich nicht eingeplant, aber glücklicherweise summte sie nach knapp einer Minute wieder raus durch eines der geöffneten Fenster, ehe ich mir ernsthafte Sorgen machen konnte.

Die deutschen Fußballer haben keine Probleme mit Hornissen, zumindest sind derlei Schwierigkeiten nicht überliefert. Es sind Plagegeister anderer Art, mit denen sich die DFB-Kicker herumärgern müssen. „Wir haben eine abartige Mückenplage“, sagte Julian Nagelsmann unlängst. Schnaken, wie es in der Pfalz heißt, nerven die deutschen Kicker, und das sorgt für Schlagzeilen. Sollten die kleinen Tierchen am Ende noch den Erfolg der Heimmannschaft gefährden können? Blutarmut bei Jamal Musiala oder Toni Kroos im Achtelfinale?

Problem ist hausgemacht

Das Problem ist ein Stück weit hausgemacht, denn die deutschen Kicker sind auf dem weitläufigen Gelände von Adidas untergebracht, auf dem mehrere künstliche Seen angelegt sind. Das sieht hübsch aus, bietet aber gleichzeitig perfekte Bedingungen für Stechmücken. Hinzu kommt wohl, dass es bis zum Beginn der Woche nicht sonderlich heiß war, so dass die Nervensägen sich wunderbar vermehren konnten. Die deutschen Kicker müssen jetzt damit umgehen und beschäftigen sich mit den gängigen Mittelchen gegen die Schnaken. „Anti-brumm forte“ ist, nach allem was man hört, besonders beliebt – und wohl auch wirksam.

Ich wundere mich ein bisschen, dass die Schnaken bei den Fußballern so ein großes Thema sind, denn in meinem Appartement musste ich bislang noch nicht auf die Jagd nach einem kleinen Blutsauger gehen. Das hat damit zu tun, dass in der Nähe keine offenen Gewässer sind, dafür aber ein Pferdestall. Zudem bin ich sehr achtsam und schließe die Fenster, wenn die Sonne verschwindet. Das bedeutet zwar, dass die Luft nicht mehr ganz so gut ist, aber ich kann schlecht schlafen, wenn es plötzlich um mich herum summt.

Fenster zu oder Fliegengitter schließen – das sind die Vorkehrungen, die Manuel Neuer trifft, um der Schnaken Herr zu werden. Es gibt also eine Lösung, und deshalb glaube ich, dass die Deutschen gut vorbereitet ins Achtelfinale starten können. Auch wenn es hier oder da jucken sollte.

Noch ein Plagegeist.
Noch ein Plagegeist.
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Foto: Imago Images/Beautiful Sports

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