Sport KOMMENTAR: Unaufsteigbare Rote Teufel
Man kann es sich einfach machen: Ohne die fatalen Elfmetergeschenke für den VfR Aalen und Fortuna Düsseldorf, die den 1. FC Kaiserslautern vier Punkte gekostet haben, wäre der Aufstiegstraum nicht geplatzt. Wer so rechnet, wird sich wieder verrechnen. „Wenn du in den letzten vier Spielen nur zwei Punkte holst, dann hast du es auch nicht verdient“, gab Tim Heubach zu, analysierte ähnlich selbstkritisch wie die Kollegen Ruben Jenssen, Markus Karl oder Chris Löwe. Der FCK ist in dieser Spielzeit zu oft in Schönheit gestorben. Die Mannschaft ließ sich auch durch den Lobgesang der meisten Trainer der Konkurrenz Sand in die Augen streuen. Immer wieder gab es Lobpreisungen „für die spielstärkste Mannschaft der Liga“, aber zu oft zu wenige Punkte. Drei Auswärtssiege – dürftig! Fatal die Chancenauswertung: Die Gier auf Tore war in diesem Kader zu wenig ausgeprägt. Selbst im Training oft erkennbar, dass feine Techniker wie Demirbay, Stöger oder Younes so ballverliebt sind, dass ihnen wie auch Routinier Matmour Effektivität abgeht. Mit je sechs Treffern sind Philipp Hofmann, Alexander Ring und Srdjan Lakic, der zum Rückrundenauftakt letztmals das FCK-Trikot trug, die besten Lauterer Torschützen. Torschützenkönig Rouwen Hennings vom Karlsruher SC traf allein 17 Mal. Kosta Runjaic hat mit seinem Trainerteam junge Spieler wie Jean Zimmer, Willi Orban, Dominique Heintz, Kevin Stöger, auch Sebastian Jacob und Marius Müller vorangebracht. Mit ihrer Spielkultur hat die Mannschaft viele Sympathiepunkte gesammelt. Auf der Zielgeraden aber schien bei einigen der Tank leer, es fehlte zu vielen – speziell im Schlüsselspiel gegen St. Pauli, als es die erste Heimschlappe setzte – der unbedingte Siegeswille. Aus der Traum! Ab 24. Juli heißt es: auf ein Neues. Die Frage aber lautet: mit welchem Kader? Der FCK steht vor einem erneuten Umbruch. Mit seinem Elf-Millionen-Etat gehört er ganz und gar nicht zu den Besserverdienern im Fußball-Unterhaus, wo nicht nur die Roten Bullen aus Leipzig mächtig aufrüsten.