Nachruf Rad-Legende Rolf Wolfshohl mit 85 Jahren gestorben

Rolf Wolfshohl 2023.
Rolf Wolfshohl 2023.

Rolf Wolfshohl war der älteste noch lebende Träger des Gelben Trikots der Tour de France. Nun ist er mit 85 Jahren gestorben.

Von seinem letzten Sturz an seinem Haus in Nackhausen im Bergischen Land hat sich Rolf Wolfshohl nicht mehr erholt. Der neunmalige Tour-de-France-Teilnehmer, der 1965 auch die Vuelta und 1968 Paris-Nizza gewonnen hatte, ist am Mittwoch im Alter von 85 Jahren gestorben. Wolfshohl war der älteste lebende Träger des Gelben Tour-Trikots. Aus dem legendären Quartett der 60er Jahre waren vor ihm Rudi Altig (2016), Karl-Heinz-Kunde (2018) und Hennes Junkermann (2022) gestorben. „Man gewinnt nicht immer nur mit den Beinen, manchmal spielt der Kopf die wichtigere Rolle“, sagte Wolfshohl im Gespräch mit der RHEINPFALZ vor 15 Monaten.

Wolfshohl war gerade heraus, gelegentlich schnoddrig, aber wenn er ins Erzählen kam, brachte er seinen Zuhörer zum Schmunzeln. Mit 17 Jahren wurde er erstmals deutscher Juniorenmeister, mit 21 feierte er den ersten von drei Querfeldein-WM-Titeln, mit 23 fuhr er seine erste Tour de France, 1968 hätte er sie fast gewonnen. Er stürzte kurz vor dem Ende im Gelben Trikot auf der Abfahrt vom Col de Porte. Sein Rad war kaputt, der Materialwagen kam und kam nicht. Aus der Traum. Wolfshohl belegte Platz sechs, aber er war ja gar nicht angetreten, um zu gewinnen. „Es ist halt so gekommen, dass ich in der Spitzengruppe war und das Trikot bekam“, sagte er. Respektvoll nannten ihn die Franzosen „Le Loup“ (der Wolf).

2011 verstarb sein Sohn Rolf-Dieter an Krebs, nachdem er schon 1984 auf dem Rennrad in den Rollstuhl gerast war. „Wer ohne Risiko leben will, muss im Bett bleiben“, sagte Wolfshohl. Im vergangenen Jahr starb seine Tochter Monika. Bis zuletzt verkauften Wolfshohl und seinen Frau Karin Fahrräder aus der eigenen Rahmenwerkstatt, sein Geschäft in Köln-Rath hatte er vor Jahren schon schließen müssen.

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