Sport Trainersuche beim FCK: Noch keine Entscheidung gefallen
Hintergrund: Sportdirektor Uwe Stöver und der Vorstand des 1. FC Kaiserslautern arbeiten an der Lösung der Trainerfrage. Namen will Stöver weder kommentieren, noch dementieren. Der Nachfolger des zurückgetretenen Tayfun Korkut soll spätestens beim Abflug ins spanische Trainingslager am 12. Januar an Bord sein.
. Der 1. FC Kaiserslautern hatte einmal einen jungen Fußball-Trainer, der bienenfleißig und ehrgeizig arbeitete, Identifikation vorlebte, dem Klub mit Demut diente: Konrad Fünfstück, von Neunmalklugen unterschätzt, ja belächelt, ein Mann ohne schillernde Profivergangenheit, einer mit Lehramtsstudium, als Talentschmied erfolgreich, bekam seinen Stuhl am 20. Mai 2016 unfein vor die Tür gestellt: Platz zehn war in den Augen der FCK-Führung kein Argument, dem 35-Jährigen den Neuaufbau anzuvertrauen, ihm fehlte ein Fürsprecher in der Chefetage, die nach mehr Glanz und Glimmer, einem großen Namen trachtete. Das alles brachte Tayfun Korkut mit – das half, seine Desaströsbilanz, die zum Rauswurf bei Hannover 96 geführt hatte, zu verdrängen. Am 15. Juni wurde der Neue strahlend präsentiert. „Ich habe das Funkeln in seinen Augen gesehen“, schwärmte Vereinschef Thomas Gries euphorisiert nach dem Trainer-Casting, das Finanzvorstand Michael Klatt als „so spannend“ erlebte. Korkut sei der Wunschtrainer gewesen. Dass zumindest Torsten Lieberknecht und Alois Schwartz abgesagt und abgewunken hatten – kein Thema. Die Euphorie aber wurde durch die schalen Ergebnisse schnell gedämpft, die Begeisterung des Trainers, der vor dem 3:0 gegen den VfL Bochum nach sechs Punkten aus neun Spielen um seinen Job fürchten musste, war offenbar schnell erloschen. Nach 189 Tagen machte er sich vom Berg. Und schweigt. Nun: Der ursprünglich bis 30. Juni 2017 datierte Vertrag mit Fünfstück ist aufgelöst, die Demission Korkuts kostet den FCK keinen Cent, versichert Stöver. Aber sie schafft reichlich Probleme. „Ich war überrascht und auch ein stückweit enttäuscht von seiner Entscheidung“, sagt der Sportdirektor, der sich stets vor den Trainer stellte, als es Kritik hagelte. Nach dem Fehlstart hätte es sich Stöver leicht machen und den Trainer opfern können. Er tat es nicht. „Tayfun Korkut hat mit seinen Umbesetzungen die Defensive stabilisiert und ich war auch überzeugt, mit ihm eine bessere Rückrunde zu spielen“, betont Stöver. Seit der Trennung am 21. Dezember hatte er nur noch einmal telefonisch Kontakt mit Korkut, der mit seiner Familie nach Spanien, in die Heimat seiner Frau, gereist sei: „Ich habe ihm – trotz allem – gute Fahrt, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch gewünscht.“ Mit Kritik, die bei der turnusmäßigen Aufsichtsratssitzung am 20. Dezember geübt worden sei, habe der Rücktritt des Trainers nicht zu tun, erklärt Stöver. Es sei eine Entwicklung über Wochen gewesen, die ihn zu dem Schluss kommen ließ, zu gehen. „Was da gemutmaßt wurde, ist aus der Luft gegriffen. Die Kritik, die da geübt wurde, war rein sportlich. Ich habe vor Vorstand und Aufsichtsrat referiert, dass wir mit 19 Punkten und Tabellenplatz 13 unsere Ziele verfehlt haben. Das war rein sachlich, fachlich! Ich habe auch gesagt, dass wir in den letzten drei Spielen offensiv keine gute Leistung gezeigt haben und wir an den Themen mit dem Trainer Tayfun Korkut perspektivisch arbeiten. Ich ging davon aus, am Dienstag, 20. Dezember, 19 Uhr, in Urlaub zu gehen.“ Daraus wurde nichts! Stöver sucht einen Trainer. Dass gefeuerte Trainer mit laufenden, fetten Bundesligaverträgen – wie Markus Kauczinski oder Dirk Schuster – für einen minderbemittelten Klub aus der Grau- und Gefahrenzone der Zweiten Liga nicht zu haben sind, versteht sich von selbst. Bruno Labbadia, der die FCK-Trainer-Wunschliste der Leser bei RHEINPFALZ online vor Holger Stanislawski anführt, ist für den FCK nicht zu haben, verlautet aus dem Umfeld des einstigen FCK-Torjägers. „Auf einen kleinen Kreis“ konzentrieren sich die FCK-Verantwortlichen. Und schweigen. Also doch Stanislawski? Jos Luhukay? Oder Stefan Ruthenbeck? Oder der aus der Pfalz stammende Heiko Vogel, U23-Trainer der Bayern? Sandro Schwarz von der U23 des FSV Mainz 05? Sven Demandt von Rot-Weiss Essen? Der Ex-Kieler Karsten Neitzel? Oder wer?