Handball Viele Tränen – Uwe Gensheimers emotionaler Abschied

Uwe Gensheimer verabschiedet sich.
Uwe Gensheimer verabschiedet sich.

Die große Karriere von Uwe Gensheimer ist vorbei. Im Heimspiel der Rhein-Neckar Löwen gegen den SC Magdeburg (21:34) verabschiedete sich der Linksaußen als Spieler, künftig wird er als Sportchef des Klubs arbeiten.

Es war ein sehr emotionaler Abschied. Träner flossen. Sein langjähriger Weggefährte Mikael Appelgren tröstete Uwe Gensheimer, als er sich von jedem seiner Kameraden verabschiedete. Auch Magdeburgs Erfolgstrainer Bennet Wiegert umarmte ihn.

Noch einmal mitspielen, das war das Ziel Uwe Gensheimers, der nach einer Knieoperation ein Jahr dafür schuftete, dass sein Traum wahr wurde. Viermal trug er sich am Donnerstagabend vor 12.333 Zuschauern in die Torschützenliste ein. Bereits in der dritten Minute verwandelte Gensheimer einen Siebenmeter. Kurz vor der Pause traf er mit einem Trickwurf. Für das 17:23 zeichnete er ebenfalls mit einem Siebenmeter verantwortlich. Die Zuschauer feierten Gensheimer, der seine Mannschaft noch einmal als Kapitän auf das Feld führte. „Uwe, Uwe“ sangen sie die letzten drei Minuten. Das letzte Tor schenken die Magdeburger dem Linksaußen, sie ließen ihn einfach gewähren. Bei 59:09 wurde die Uhr angehalten, die Spieler beider Mannschaften applaudierten dem 37-Jährigen für eine bedeutende Laufbahn. Danach ließen es die Akteure ausklingen, es wurde nicht mehr gespielt. Der SCM freute sich schon mal über das Double.

Die Magdeburger feiern ein wenig.
Die Magdeburger feiern ein wenig.

Kurz vor 23 Uhr gab es eine kleine Auswahl der schönsten Tore auf dem Videowürfel zu sehen. Da waren noch einmal Bilder vom letzten Löwen-Triumph, dem Pokalsieg in Köln. Wie sich Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer glücklich umarmen. „Du bist das Gesicht der Rhein-Neckar Löwen, es hat niemand den Klub so geprägt wie du“, sagte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann in ihrer kleinen Laudatio. „Du hast eine Super-Karriere hingelegt“, sagte Michael Roth, einer seiner ersten Trainer. Uli Roth, Gensheimers Manager, pries in einer langen Rede vor allem den Menschen Uwe Gensheimer. Und noch ein Höhepunkt: der Auftritt von Andy Schmid, dem langjährigen Regisseur der Löwen und Freund. Er hatte einige Plüschtiere als Geschenk dabei. „Du hast mich geprägt“, lautete sein Schlüsselsatz. Grußworte kamen von Kim Ekdahl du Rietz, Nikolaj Jacobsen, Steffen Weinhold, Nikola und Luka Karabatic, Michael Müller, Marius Steinhauser, Kai Häfner und Silvio Heinevetter sowie Thierry Omeyer, Stefan Kretzschmar, Martin Strobel, Gudjon Valur Sigurdsson und Frank Bohmann. „Du warst einer der größten Botschafter der HBL“, sagte Bohmann. Gensheimers Banner mit der Trikotnummer 3 wurde unter das Hallendach gezogen. 18 Jahre war er für die Löwen im Einsatz. „Es war ein Glücksgriff, dass ich zur SG Kronau-Östringen gekommen bin. Der Teamsport verkörpert ganz viel Werte, die mir am Herzen liegen“, unterstrich er.

Die Träner des Uwe Gensheimer.
Die Träner des Uwe Gensheimer.

Neben Uwe Gensheimer wurden noch Tobias Reichmann, Andreas Holst, Lion Zacharias, Philipp Ahouansou, Ymir Gislason, Niclas Kirkelökke und Joel Birlehm verabschiedet. Pfiffe waren zu hören, als Geschäftsführerin Jennifer Kettemann Nothelfer Tobias Reichmann lobte und die Entscheidung, nicht mit hm zu verlängern, erklärte. „Es hat mir Riesenspaß gemacht“, betonte der Routinier. Kapitän Patrick Groetzki bedankte sich für die Unterstützung der Fans. Er fand nachdenkliche Worte. „Wir haben heute gegen Magdeburg eindrucksvoll gezeigt bekommen, dass wir noch ein Stück weit weg sind von unserem Ziel, wieder Champions League zu spielen.“

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